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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Die Ätherregion der physischen Welt


Sobald wir dieses Reich der Natur betreten, sind wir in der unsichtbaren, immateriellen Welt. Hier verlassen uns unsere gewöhnlichen Sinne, darum ist dieser Teil der physischen Welt der materialistischen Wissenschaft durch Versuche nicht zu erschließen.

Die Luft ist unsichtbar, und doch weiß die moderne Wissenschaft, dass sie vorhanden ist. Ihre Bewegung als Wind kann durch Instrumente gemessen werden. Durch Druck kann sie uns als Flüssigkeit sichtbar gemacht werden, Äther jedoch ist nicht so leicht faßbar. Die materialistische Wissenschaft stützt sich auf ihn, um die Übertragung der Elektrizität mit oder ohne Draht zu erklären. Sie muss notgedrungen einen Stoff annehmen, der feiner ist als die bekannten, und sie nennt diesen Stoff Äther. Sie weiß tatsächlich nicht, dass der Äther besteht, denn kein Genie eines Erfinders hat bisher vermocht, ein Gefäß zu entwerfen, in dem er diesen Stoff einschließen könnte, der zu schlau für den "Hexenmeister des Laboratoriums" ist. Er kann ihn weder messen noch wiegen, noch in irgendeiner Weise analysieren, denn kein Apparat steht ihm gegenwärtig dazu zur Verfügung.

Wahrlich, die Errungenschaften der modernen Wissenschaft sind bewundernswert. Aber der beste Weg, der Natur ihre Geheimnisse abzuringen, ist nicht der, Instrumente zu erfinden, sondern den Forscher selbst zu fördern. Der Mensch hat Kräfte in sich, welche die Entfernung ausschalten und durch welche die Winzigkeit der Gegenstände kein Hindernis zu deren Erforschung ist. Sie übertreffen Teleskop und Mikroskop unendlich mehr als diese das freie Auge. Diese Sinne oder Fähigkeiten sind die Forschungs- mittel des Okkultisten. Sie sind sein "Sesam öffne dich" auf der Suche nach Wahrheit.

Der geschulte Hellseher kann den Äther ebenso ertasten, wie die Allgemeinheit der Menschen die festen, flüssigen und gasförmigen Stoffe der chemischen Region. Er sieht, dass die Lebenskräfte, die den mineralischen Körpern der Pflanzen, Tiere und Menschen Leben verleihen, in diese Formen mit Hilfe der vier Ätherzustände fluten. Die Namen und besonderen Funktionen dieser vier Ätherarten sind folgende:

1. Der chemische Äther:

Dieser Äther ist in seiner Manifestation sowohl positiv als auch negativ. Die Kräfte, welche die Stoffaufnahme (Assimilation) und Stoffausscheidung (Exkretion) verursachen, wirken durch ihn. Die Aufnahme ist der Vorgang, durch den die verschiedenen ernährenden Elemente der Nahrung dem Körper der Pflanzen, Tiere und Menschen einverleibt werden. Dies geht durch Kräfte vor sich, die wir später noch kennenlernen werden. Sie wirken längs des positiven Pols des chemischen Äthers und ziehen die notwendigen Elemente an, um sie in die betreffenden Formen zu bringen. Diese Kräfte arbeiten weder blind noch mechanisch, sondern nach wohldurchdachter Wahl, die der Wissenschaftler gut aus ihren Wirkungen kennt, und erfüllen damit ihren Zweck, den Körper aufzubauen und zu erhalten.

Die Ausscheidung geht durch Kräfte derselben Art vor sich, diese aber arbeiten längs des negativen Pols des chemischen Äthers. Mit Hilfe dieses Pols scheiden sie aus dem Körper aus, was zu seinem Gebrauch untauglich ist. So auch ausgediente Bestandteile der Nahrung, welche die Zeit ihrer Nutzbarkeit im Körper überlebt haben und nun entfernt werden müssen. Auch dieser Vorgang ist - wie alle anderen, die nicht vom menschlichen Willen abhängig sind - weise; er arbeitet nach genauer Wahl und auf keinen Fall mechanisch. Die Nieren zum Beispiel filtrieren den Urin nur dann, wenn diese Organe gesund sind; sind sie jedoch erkrankt, so lassen sie das wertvolle Eiweiß mit dem Urin entweichen und treffen die richtige Auslese nicht, weil sie in einem anomalen Zustand sind.

2. Lebensäther:

So wie der chemische Äther die Bahn ist, in der die formerhaltenden Kräfte wirksam werden, so ist der Lebensäther die Bahn für die Tätigkeit der arterhaltenden Kräfte - für die Kräfte der Fortpflanzung.

Auch der Lebensäther hat - wie der chemische Äther - seinen positiven und negativen Pol. Die Kräfte, die entlang des positiven Pols wirken, sind jene, die in der Frau während der Schwangerschaft tätig sind. Sie ermöglichen ihr die positive, aktive Arbeit des Hervorbringens eines neuen Wesens. Andererseits ermöglichen die Kräfte, die entlang des negativen Pols des Lebensäthers wirken, dem Mann Samen hervorzubringen.

Die Kräfte, die längs des positiven Pols im befruchteten menschlichen oder tierischen Ei oder im Samen der Pflanzen wirksam sind, bringen männliche Individuen - Tiere oder Pflanzen - hervor; die Kräfte hingegen, die sich längs des negativen Pols äßern, erzeugen weibliche.

3. Lichtäther:

Dieser Äther ist ebenfalls sowohl positiv wie negativ. Die Kräfte, die längs des positiven Pols arbeiten, erzeugen in den höher organisierten Tierarten und im Menschen die Blutwärme, die sie zu individuellen Wärmequellen macht. Die Kräfte längs des negativen Pols des Lichtäthers wirken durch die Sinne und äußern sich als passive Funktionen des Sehens, Hörens, Tastens, Schmeckens und Riechens. Sie erbauen und ernähren auch das Auge.

Bei den Tieren mit kaltem Blut ist der positive Pol des Lichtäthers die Bahn der blutantreibenden Kräfte, und die negativen Kräfte haben dieselbe Aufgabe bezüglich des Auges wie bei den höheren Tieren und den Menschen. Wo Augen fehlen, erbauen oder ernähren die im negativen Pol arbeitenden Ätherkräfte wahrscheinlich andere Sinnesorgane, ernähren sie wenigstens, wie sie es bei allen Wesen tun, die Sinnesorgane haben.

Bei Pflanzen rufen die Kräfte, die längs des positiven Pols des Lichtäthers arbeiten, den Umlauf der Säfte hervor. Daher hört im Winter - wenn der Lichtäther nicht so sehr mit Sonnenlicht beladen ist, wie im Sommer - der Saft zu fließen auf, bis die Sommersonne den Lichtäther wieder mit ihrer Kraft versieht.

Die Kräfte längs des negativen Pols setzen das Chlorophyll ab und färben auch die Blumen. Alle Farbe in allen Reichen der Natur wird durch Vermittlung des negativen Pols des Lichtäthers verliehen. Darum haben Tiere die tiefste Farbe auf dem Rücken, und Pflanzen sind auf der dem Licht zugewandten Seite am sattesten gefärbt. In den Polarregionen der Erde, in denen die Sonnenstrahlen an Lichtkraft abnehmen, werden alle Farben lichter und sind in manchen Fällen so dürftig verteilt, dass sie im Winter völlig verschwinden und die Tiere weiß werden.

4. Rückstrahlender Äther:

Weiter oben haben wir gesagt, dass die Idee vom Haus, die im Intellekt existiert hat, wieder im Gedächtnis der Natur aufgefunden werden kann, sogar nach dem Tod des Architekten. Alles, was sich jemals ereignete, läßt im rückstrahlenden Äther ein unauslöschliches Bild zurück. Die Riesenfarnkräuter aus der Urzeit der Erde haben ihr Bild in den Kohlenlagern zurückgelassen, die Bewegungen der Gletscher in vergangenen Tagen können aus den Spuren bemessen werden, die sie in den Felsen längs ihres Weges zurückgelassen haben. Ebenso unauslöschlich sind die Gedanken und Taten der Menschen im rückstrahlen- den Äther verzeichnet, und der gübte Seher kann ihre Geschichte mit der Genauigkeit lesen, die seiner Fähigkeit entspricht.

Der rückstrahlende Äther verdient seinen Namen in mehr als einer Hinsicht, denn die darin enthaltenen Bilder sind nur Rückstrahlungen aus dem Gedächtnis der Natur. Das wirkliche Gedächtnis der Natur ist in einer viel höheren Welt zu finden. Kein gründlich geschulter Hellseher kümmert sich um die Bilder im rückstrahlenden Äther, denn im Vergleich mit jenen der höheren Welten sind sie verwischt und undeutlich. Jene, die im rückstrahlenden Äther lesen, haben gewöhnlich keine Wahl, denn meist wissen sie nicht einmal, worin sie lesen. In der Regel beziehen gewöhnliche Hellseher und Medien ihre Kenntnisse durch den rückstrahlenden Äther. Auch der Schüler auf den ersten Stufen der okkulten Schulung liest in geringem Maß aus dem rückstrahlenden Äther.

Doch macht ihn sein Lehrer darauf aufmerksam, dass dieser Äther zur Erlangung vollkommen genauer Belehrungen unzureichend ist, damit er nicht so leicht falsche Schlüsse daraus zieht.

Dieser Äther ist es auch, durch den die Gedanken einen Eindruck auf das menschliche Gehirn hervorrufen. Er hängt mit der vierten Unterabteilung der Gedankenwelt aufs innigste zusammen. Sie ist die höchste der vier Unterabteilungen der Region der konkreten Gedanken; es ist die Heimat des menschlichen Intellekts. Dort findet man eine viel klarere Wiedergabe des Gedächtnisses der Natur als im rückstrahlenden Äther.

Fortsetzung:

Die Empfindungswelt



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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