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... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Die Gedankenwelt


Auch die Gedankenwelt besteht aus sieben Regionen von verschiedener Eigenschaft und Dichte und zerfällt - wie die physische Welt - in zwei Hauptabteilungen: die Region der konkreten Gedanken, welche die vier dichtesten Regionen umfasst, und die Region der abstrakten Gedanken, welche die drei Regionen der feinsten Substanz umfasst. Die Gedanken- welt ist die mittlere der fünf Welten, aus denen der Mensch die Träger seines Ego erhält, denn hier begegnen sich Körper und Geist. Sie ist auch die höchste der drei Welten, in denen die gegenwärtige menschliche Entwicklung vor sich geht; während die zwei noch höheren Welten für uns Menschen praktisch noch nicht in Betracht kommen.

Wir wissen nun bereits, dass die Stoffe der chemischen Region zum Aufbau aller physischen Formen verwendet werden. Diesen Formen werden durch die in der Ätherregion wirkenden Kräfte Leben und die Kraft der Bewegung gegeben. Weiterhin werden einige dieser belebten Formen durch die Zwillingsgefühle der Empfindungswelt zur Tätigkeit angeregt. Die Region der konkreten Gedanken liefert den Gedankenstoff, worin sich die in der Region der abstrakten Gedanken entstandenen Ideen als Gedankenformen äußern, um als Regulatoren und Balanceräder auf die Impulse zu wirken, die in der Empfindungswelt durch die Eindrücke aus der physischen Welt erzeugt werden.

So sehen wir, wie die drei Welten, in denen der Mensch sich jetzt entwickelt, einander ergänzen und ein Ganzes bilden, das die erhabene Weisheit des großen Baumeisters jenes Systems offenbart, dem wir angehören und den wir ehren in dem heiligen Namen Gott.

Betrachten wir die verschiedenen Unterabteilungen der Region der konkreten Gedanken einzeln, so finden wir in der niedersten, "Kontinentale Region" genannten Abteilung, die Urtypen der physischen Formen, ohne Unterschied, welchem Reich sie angehören. In dieser "kontinentalen Region" befinden sich auch die Urtypen der Erdteile und Inseln unserer Welt; ihre äußere Form entspricht diesen Urtypen. Veränderungen in der Erdrinde müssen in der kontinentalen Region vorgezeichnet werden. Erst wenn die Urtype verändert worden ist, können die Intelligenzen, die wir (um unsere Unwissenheit zu verbergen) "Naturgesetze" nennen, die physischen Bedingungen hervorrufen, die die physischen Züge der Erde entsprechend denjenigen Abänderungen umgestalten, welche die mit der Evolution betrauten Hierarchien vorgezeichnet haben. Diese planen Veränderungen ebenso, wie sie der Architekt bei einem Gebäude plant, bevor die Werkleute ihm schließlich seine konkrete Form geben. Ebenso sind die Umgestaltungen der Flora und Fauna (Pflanzen- und Tierwelt) den Metamorphosen (Umwandlungen) ihrer betreffenden Urtypen zu verdanken.

Wenn wir von den Urtypen der verschiedenen Formen der dichten Welt sprechen, dürfen wir nicht glauben, dass sie lediglich Modelle sind, etwa so wie ein verkleinertes Versuchsmodell, das aus einem anderen Material konstruiert ist, als aus dem, in dem es letztlich ausgeführt wird. Sie sind nicht nur Abbilder oder Modelle der Formen, die wir um uns sehen, sondern sie sind schöpferische Urtypen. Dies heißt, sie formen die Körper der physischen Welt nach ihrem Ebenbild oder besser gesagt, nach ihren Ebenbildern, denn oft arbeiten viele zusammen, um eine bestimmte Art zu formen und jede Urtype trägt ihren Teil dazu bei, um die erforderliche neue Form zu erbauen.

Die zweite Unterabteilung der Region der konkreten Gedanken ist die "Ozeanische Region". Am besten beschreibt man sie als fließende und pulsierende Lebenskraft. Hier sieht man als Urtypen all jene Kräfte, die durch die vier Äthergattungen der Ätherregion wirksam sind. Sie ist ein Strom flutenden Lebens, der durch alle Formen kreist, ähnlich dem durch den Körper pulsierenden Blut; es ist in allen Formen ein und dasselbe Leben. Hier sieht der geübte Hellseher am besten, wie wahr es ist, dass "alles Leben eins ist".

Die "Luftregion" ist die dritte Abteilung der Region der konkreten Gedanken. Hier finden wir die Urtypen der Begierden, Leidenschaften, Wünsche, Gefühle und Gemütserregungen, wie wir sie in der Empfindungswelt erleben. Hier erscheinen alle Tätigkeiten der Empfindungswelt als luftige Zustände. Gleich einer sommerlichen Brise wird der Sinn des Hellsehers durch die Gefühle der Zufriedenheit und Freude umweht. Wie das Seufzen des Windes in den Wipfeln der Bäume erscheint hier das Sehnen der Seele, die Leidenschaften kriegführender Nationen hingegen wie die Strahlen der Blitze. In dieser Atmospäre der Region der konkreten Gedanken befinden sich auch Bilder aus dem Gefühlsleben der Menschen und Tiere.

Die Region der "Kräfte der Urtypen" ist die vierte Abteilung der konkreten Gedankenregion. Sie ist die mittelste und wichtigste in den fünf Welten, worin die gesamte Evolution des Menschen vor sich geht. Auf der einen Seite dieser Region stehen die drei höheren Regionen der Gedankenwelt, die Welt des Lebensgeistes und die Welt des göttlichen Geistes. Auf der anderen Seite dieser Region der Kräfte der Urtypen sind die drei niederen Regionen der Gedankenwelt, die Empfindungswelt und die physische Welt. So wird diese Region zu einer Art "Kreuz", das an der einen Seite durch die Welten des Geistes, an der anderen durch die Welten der Form begrenzt wird. Sie ist der Brennpunkt, worin der Geist sich in der Materie widerspiegelt.

Wie schon der Name sagt, ist diese Region die Heimat der Kräfte der Urtypen, welche die Tätigkeit der Urtypen in der Region der konkreten Gedanken lenken. Aus dieser Region wirkt der Geist formend auf die Materie. Diagramm 1 zeigt diese Idee schematisch. Man sieht, dass die Formen der niederen Welt Widerspiegelungen des Geistes aus den höheren Welten sind. Die fünfte Region, welche dem Brennpunkt von der Seite des Geistes am nächsten liegt, spiegelt sich in der dritten wider, die dem Brennpunkt auf der Seite der Form am nächsten liegt; die sechste Region spiegelt sich in der zweiten und die siebte in der ersten.

Die relative Beständigkeit der sichtbaren und unsichtbaren Welten (Diagramm 1)

Die Gesamtheit der abstrakten Gedankenregion wird in der Empfindungswelt zurückgestrahlt; die Welt des Lebensgeistes in der Ätherregion der physischen Welt, und die Welt des göttlichen Geistes in der chemischen Region der physischen Welt.

Diagramm 2 gibt einen Überblick über die sieben Welten, die unsere Entwicklungsspäre bilden. Wir müssen jedoch sorgsam festhalten, dass diese Welten nicht eine über der anderen stehen, wie sie durch das Diagramm dargestellt sind. Vielmehr durchdringen sie einander, so wie es an dem vergleichenden Beispiel der physischen Ebene und der Empfindungswelt gezeigt wurde, worin wir die Empfindungswelt mit den Kraftlinien im gefrierenden Wasser und das Wasser selbst mit der physischen Welt verglichen hatten.

Die sieben Welten (Diagramm 2)

Das Gleiche können wir über die Kraftlinien von jeder der sieben Welten denken, und das Wasser würde - wie in unserem obigen Beispiel - der nächstdichten Welt in dieser Abstufung entsprechen. Vielleicht kann ein anderes Beispiel dies noch deutlicher erklären.

Wir wollen uns die dichte Erde - die chemische Region - als einen runden Schwamm versinnbildlichen. Stellen wir uns vor, dass feiner Sand alle Poren des Schwammes durchdringt und auch eine Schicht um ihn herum bildet; der Sand kann die Ätherregion darstellen, welche die dichte Erde durchdringt und sich über ihre Atmospäre erstreckt.

Denken wir uns ferner diesen Schwamm samt Sand eingetaucht in ein mit reinem Wasser gefülltes, rundes Glasgefäß, das etwas größer ist, als der Schwamm mit dem Sand. Wir setzen Schwamm und Sand in die Mitte des Geäߧes, gleich dem Dotter im Ei. Nun haben wir eine Schicht reinen Wassers zwischen dem Glasgefäß und dem Schwamm. Das Wasser als Ganzes soll die Empfindungswelt darstellen, denn so wie das Wasser zwischen die Sandkörner und selbst in die kleinsten Poren des Schwammes dringt und noch außerhalb eine klare Schicht bildet, so durchdringt die Empfindungswelt sowohl die dichte Erde wie den Äther und erstreckt sich noch über die Grenzen dieser beiden Substanzen hinaus.

Wir wissen, dass das Wasser von Luft durchdrungen wird, und wenn wir uns in unserem Beispiel die Luft als Repräsentantin der Gedankenwelt vorstellen, so haben wir ein schönes geistiges Bild, wie die feinere Gedankenwelt die zwei dichteren Welten durchdringt. Stellen wir uns schließlich vor, dass das Glasgefäß mit Schwamm, Sand und Wasser in die Mitte eines kugelförmigen größeren Gefäßes gesetzt wäre, so würde die Luftschicht zwischen den Wänden der beiden Gefäße jenen Teil der Gedankenwelt veranschaulichen, der über die Empfindungswelt hinausragt.

Jeder Planet unseres Sonnensystems hat drei einander so durchdringende Welten. Stellen wir uns jeden aus drei Welten bestehenden Planeten als einen Schwamm vor und die vierte Welt, die Welt des Lebensgeistes, als das Wasser in einem großen Gefäß, in dem diese dreifach getrennten Schwämme schwimmen, so erfassen wir das Gleichnis: Wie das Wasser im Gefäß den Raum zwischen den Schwämmen ausfüllt und die Verbindung zwischen ihnen herstellt, so erfüllt die Welt des Lebensgeistes den interplanetarischen Raum und verbindet und durchdringt die einzelnen Planeten. Sie ist ein gemeinsames Band zwischen ihnen, und so wie es nötig ist, ein lenkbares Schiff zu haben, das uns von Amerika nach Afrika bringt, so müssten wir auch unter bewusster Beherrschung einen Träger besitzen, welcher der Eigenart der Welt des Lebensgeistes entspricht, wollten wir von einem Planeten zum anderen reisen.

Gleich wie die Welt des Lebensgeistes uns mit den anderen Planeten unseres Sonnensystems verbindet, so verbindet uns die Welt des göttlichen Geistes mit anderen Sonnensystemen. Wenn wir uns die Sonnensysteme als separate Schwämme vorstellen, die in der Welt des göttlichen Geistes schwimmen, so wird uns offenbar, dass, um von einem Sonnensystem zum anderen zu gelangen, man fähig sein müsste, im höchsten Träger des Menschen, im göttlichen Geist, bewusst zu wirken.

Fortsetzung:

Die vier Reiche



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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