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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Betrachtung der Empfindungswelt


Hierbei findet sich nun, dass weder Mineralien noch Pflanzen einen eigenen Empfindungsleib besitzen. Sie werden nur vom planetarischen Empfindungsleib der Empfindungswelt durchdrungen. Da ihnen der eigene Träger fehlt, können sie weder empfinden, noch begehren, noch fühlen, alles Fähigkeiten, die der Empfindungswelt angehören. Wird ein Stein zerschlagen, so empfindet er es nicht, aber es wäre irrig anzunehmen, dass mit dieser Handlung kein Empfinden verbunden ist.

Das ist die materialistische Ansicht, die Ansicht der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft. Der okkulte Wissenschaftler weiß, dass es keine Tat - ob groß oder klein - gibt, die nicht durch das Weltall empfunden wird, und wenn es der Stein nicht fühlt, der keinen getrennten Empfindungsleib besitzt, so fühlt es der Geist der Erde, weil dessen Empfindungsleib den Stein durchdringt. Wenn sich ein Mensch den Finger abschneidet, so empfindet den Schmerz nicht der Finger, der keinen besonderen Empfindungsleib besitzt, sondern der Mensch, dessen Empfindungsleib den Finger durchdringt.

Wenn man eine Pflanze mit den Wurzeln ausreißt, so empfindet der Geist der Erde denselben Schmerz, als würde man uns ein Haar ausreißen. Diese unsere Erde ist ein lebender und fühlender Körper. Alle Formen, die zu ihrer Entwicklung keinen eigenen Empfindungsleib haben, sind in der Erde eingeschlossen, und dieser Empfindungsleib hat Empfindung. Das Brechen der Steine und das Abbrechen der Blumen erzeugen der Erde ein Wohlgefühl, während das Ausreißen der Pflanzen mit den Wurzeln in ihr ein Unlustgefühl hervorruft. Der Grund hierfür wird in einem späteren Teil erörtert werden.

Die planetarische Empfindungswelt pulsiert durch den dichten Körper und den Lebensleib der Tiere und Menschen, ebenso, wie sie das Mineral und die Pflanzen durchdringt. Außerdem haben aber auch noch Tiere und Menschen ihren getrennten Empfindungsleib und können Begierden, Erregungen und Leidenschaften fühlen; mit einem Unterschied: der Empfindungsleib des Tieres ist ausschließlich aus dem Stoff der unteren Regionen dieser Welt aufgebaut, aber selbst bei den noch unentwickeltsten menschlichen Rassen ist in die Zusammensetzung schon ein wenig von der Materie der oberen Regionen einbezogen. Die Gefühle der Tiere und der noch unterentwickelten menschlichen Rassen schwingen und bewegen sich fast ausschließlich um die niedersten Begierden und Leidenschaften, die sich durch die Materie der unteren drei Regionen der Empfindungswelt ausdrücken. Damit ihnen Gefühle - wie sie diese zu ihrer Erziehung für etwas Höheres benötigen - zuteil werden können, müssen sie die entsprechende Materie in ihrem Empfindungsleib besitzen. In dem Maß, wie der Mensch in der Schule des Lebens voranschreitet, belehren ihn seine Erfahrungen, und seine Empfindungen werden mit der Zeit reiner und besser. Demgemäß unterliegt die Materie seines Empfindungsleibes einer entsprechenden Veränderung. Die reinere und leuchtendere Materie der höheren Regionen der Empfindungswelt ersetzt die stumpfen Farben der niederen Regionen. Auch wächst der Empfindungsleib an Größe. Bei einem Heiligen ist er ein wahrhaft erhebender Anblick, und die Reinheit seiner Farben und seine leuchtende Durchsichtigkeit sind unvergleichbar. Man muss ihn gesehen haben, um ihn zu würdigen.

Im gegenwärtigen Zustand setzt sich bei der Mehrheit der Menschen der Empfindungsleib aus den Kräften der höheren und niederen Regionen der Empfindungswelt zusammen. Kein Mensch ist so schlecht, dass er nicht auch einen guten Zug hätte. Dies drückt sich in der Materie der höheren Regionen aus, die wir in seinem Empfindungsleib finden. Andererseits sind aber auch nur sehr wenige so gut, dass sie nicht einiges von der Materie der niederen Regionen verwerten.

Wir haben an dem Beispiel vom Schwamm, Sand und Wasser gesehen, wie der planetarische Äther- und Empfindungsstoff die dichten Massen der Erde durchdringen. Ebenso durchdringen der Lebens- und Empfindungsleib den dichten Körper der Pflanzen, Tiere und Menschen. Aber während des menschlichen Lebens hat dieser Empfindungsleib nicht die Gestalt des dichten Körpers und des Lebensleibes. Erst nach dem Tod nimmt er diese Gestalt an. Während des Lebens gleicht er einem leuchtenden eiförmgen Körper, der in den Stunden des Wachens den dichten Körper so vollkommen umgibt wie das Eiweiß den Eidotter. Er erstreckt sich zwischen 30-37,5 cm über den dichten Körper hinaus. Im Empfindungsleib befinden sich eine ganze Anzahl von Sinneszentren, die jedoch bei der Mehrzahl der Menschen latent sind.

Energiezentren der Empfindungswelt

Das Eröffnen dieser Sinneszentren entspricht dem Sehendwerden des blinden Mannes aus unserem früheren Beispiel. Die Materie des menschlichen Empfindungsleibes ist in unaufhörlicher Bewegung, so schnell, dass sie sich einer Beobachtung entzieht. Da gibt es keinen bestimmten Platz für irgendeinen Teil, wie wir dies im dichten Körper vorfinden.

Dieselbe Materie kann einen Augenblick beim Kopf, im nächsten bei den Füßen sein, um im nächsten Moment wieder zurückzufließen. Der Empfindungsleib hat keine Organe wie etwa der dichte Körper und der Lebensleib; er hat jedoch Wahrnehmungszentren, die in Tätigkeit wie Wirbel erscheinen und immer in derselben relativen Stellung zum dichten Körper bleiben. Die meisten befinden sich rund um den Kopf. Bei der Mehrzahl der Menschen sind sie nur Wirbel und funktionieren noch nicht als Aufnahmezentren. Sie können bei allen erweckt werden, aber verschiedene Methoden erzeugen verschiedene Resultate.

Beim unwillkürlich Hellsehenden, der sich nach einer unrichtigen, negativen Richtung entwickelt hat, kreisen diese Wirbel von rechts nach links, dem Zeiger der Uhr entgegen.

Im Empfindungsleib des richtig geschulten Hellsehers kreisen sie in der Richtung des Uhrzeigers und glühen in besonderem Glanz, der die Leuchtkraft des gewöhnlichen Empfindungsleibes noch bei weitem Ÿbertrifft. Diese Zentren geben ihm die Mittel zur Wahrnehmung der Erscheinungen in der Empfindungswelt und er sieht und forscht wie er will, während die Person, deren Zentren umgekehrt kreisen, einem Spiegel gleich, der zurückstrahlt, was vor ihm geschieht.

Solche Personen sind unfähig, korrekte Informationen einzuholen. Der Grund dafür gehört in ein späteres Kapitel, aber das Gesagte ist einer der fundamentalen Unterschiede zwischen einem Medium und einem richtig geschulten Hellseher. Die meisten Menschen können zwischen beiden nicht unterscheiden. Aber es gibt eine unfehlbare Regel für jeden: Kein wahrhaft entwickelter Seher wird jemals seine Kunst für Geld oder Geldeswert ausüben. Er wird sie nicht benutzen, um Neugierde zu befriedigen, sondern nur um der Menschheit zu dienen.

Keiner, der die richtige Methode, diese Fähigkeiten zu entwickeln, lehren kann, wird jemals auch nur einen Deut für seine Lektion nehmen. Jene, die Geld für die Ausübung oder den Unterricht verlangen, haben niemals etwas zu geben, was des Geldes wert wäre. Die obige Regel ist eine sichere Leitlinie, welcher alle mit vollem Vertrauen folgen können.

In ferner Zukunft wird der Empfindungsleib des Menschen ebenso organisiert sein, wie der dichte Körper und der Lebensleib. Wenn diese Stufe erreicht ist, werden wir alle die Kraft besitzen, um im Empfindungsleib ebenso zu handeln wie wir dies jetzt im dichten Körper tun, welcher der älteste und bestorganisierte dieser menschlichen Träger ist - der Empfindungsleib ist der jüngste von ihnen. Er wurzelt in der Leber, so wie der Lebensleib in der Milz.

Bei allen warmblütigen Wesen flutet der Lebensstrom von der Leber aus. Es sind dies die höchstentwickelten Geschöpfe; sie haben Empfindung, Leidenschaften und Gefühl, mit denen sie nach außen in die Welt wirken. Sie vegetieren nicht, sondern leben im wahrsten Sinn des Wortes.

Der Empfindungsstoff flutet unablässig in Strömen aus, die in gebogener Linie zu jedem Punkt der Peripherie des eiförmigen Körpers laufen und dann durch eine Anzahl von Wirbeln zur Leber zurückkehren, so wie das kochende Wasser unablässig von der Wärmequelle aus aufsteigt und nach vollendetem Umlauf zu ihr zurückkehrt.

Den Pflanzen fehlt dieser treibende, kräftigende Ansporn; sie können daher das Leben und die Bewegung nicht in dem Maß offenbaren, wie es die höherentwickelten Lebewesen können. Den Wesen, die Leben und Bewegung, aber kein rotes Blut haben, fehlt noch der eigene, separate Empfindungsleib. Das Geschöpf befindet sich einfach im Übergangszustand zwischen Pflanze und Tier und bewegt sich vollständig unter der Herrschaft des Gruppengeistes. Die kaltblütigen Tiere, die eine Leber und rotes Blut haben, besitzen einen separaten Empfindungsleib, und der Gruppengeist lenkt die Ströme nach innen, denn in ihrem Fall (beim einzelnen Fisch oder Reptil z.B.) befindet sich der eigene Geist vollständig außerhalb des dichten Körpers.

Wenn der Organismus sich so weit entwickelt hat, dass der gesonderte Geist (spirit) in seine Träger einziehen kann, dann beginnt er (der individuelle Geist) die Ströme nach außen zu lenken und wir bemerken den Anfang leidenschaftlichen Lebens und warmen Blutes. Es ist das warme rote Blut in der Leber der Individuen, deren Organismus genügend entwickelt ist, um einen innewohnenden Geist zu bergen, das die nach außen gehenden Ströme von Empfindungsstoff anfeuert; diese Ströme sind die Ursache, dass das Tier und der Mensch Begierde oder Leidenschaft äußert. Das Tier hat auf der jetzigen Stufe seiner Entwicklung noch keinen völlig innewohnenden Geist. Dies tritt erst dann ein, wenn ein gewisser Punkt des Lebensleibes und ein entsprechender Punkt des dichten Körpers miteinander in Verbindung treten wird. Aus diesem Grund ist das Tier kein "Lebender", das heißt, es lebt nicht so vollständig wie der Mensch, denn es ist keiner so feinen Empfindungen und Gefühle fähig, da es sich seiner selbst noch nicht voll bewusst ist.

Die Säugetiere unserer Zeit stehen auf einer höheren Ebene, als damals der Mensch im Tierstadium seiner Entwicklung stand, weil sie bereits warmes, rotes Blut haben, das der Mensch auf dieser Stufe nicht besaß. Dieser Unterschied des Zustandes wird durch den spiralförmigen Weg der Entwicklung begründet, der auch dafür verantwortlich ist, dass die gegenwärtigen Menschen einen höheren Typus der Menschheit darstellen, als die jetzigen Engel in ihrem menschlichen Zustand. Die Säugetiere der Gegenwart, die schon in ihrem Tierzustand rotes, warmes Blut erwarben und daher im gewissen Maß die Fähigkeit besitzen, Gefühle und Begierden zu erfahren, werden in der Jupiterperiode ein reinerer und besserer Menschentypus sein, als wir es jetzt sind, während aus unserer jetzigen Menschheit noch einige hervorgehen werden, die sich dann offen dazu bekennen werden, gottlos und boshaft zu sein. In der Jupiterperiode werden sie jedoch nicht mehr fähig sein, ihre Leidenschaften zu verbergen, wie ihnen dies heute möglich ist, sie werden dann schamlos Böses tun.

Im Lichte dieser Darstellung, nämlich der Verbindung zwischen der Leber einerseits und dem Leben des Organismus andererseits, ist es bemerkenswert, dass in verschiedenen europäischen Sprachen (Englisch, Deutsch und den skandinavischen Sprachen) dasselbe Wort dieses physische Organs (die Leber) bezeichnet und auch "einen, der lebt".

Fortsetzung:

Betrachtung der Gedankenwelt



Kosmo Konzeption


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Autor: Max Heindel
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