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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Der Wein als ein Faktor in der Evolution


Um den Grund dieser Unterlassung und die Mittel, die diese Lehre verschleiern sollten, zu verstehen, müssen wir zum Anfang der menschlichen Geschichte zurückgehen und betrachten, wie sie zu ihrem Heil von großen Lehrern der Menschheit geleitet worden ist.

In den Lehren der okkulten Wissenschaft zerfallen die Entwicklungsabschnitte auf der Erde in Zeiträume, die wir "Epochen" nennen. Es gab deren 4: die polarische, die hyperboreische, die lemurische und atlantische. Die gegenwärtige Epoche heißt die arische.

In der ersten oder polarischen Epoche hatte die gegenwärtige Menschheit nur einen dichten Körper, wie ihn die Mineralien jetzt besitzen. Er war ihnen daher ähnlich.

In der zweiten oder hyperboreischen Epoche kam ein Lebensleib hinzu, und der werdende Mensch hatte einen Körper, wie er jetzt den Pflanzen eigen ist. Er war keine Pflanze, wohl aber ihr ähnlich.

In der dritten oder lemurischen Epoche erhielt er einen Empfindungsleib und war zusammengesetzt wie das Tier: ein Tiermensch.

In der vierten oder atlantischen Epoche entwickelte sich der Intellekt, und, soweit seine Träger in Betracht kommen, tritt er heute als MENSCH auf die Bühne des physischen Lebens.

In der gegenwärtigen, der fünften oder arischen Epoche wird der Mensch in gewissem Grad den dritten oder niedersten Aspekt seines dreifachen Geistes entfalten - das Ego.

Der Schüler möge sich gründlich einprägen, dass im Entwicklungsprozess, bis zu jener Zeit, in welcher der Mensch Selbstbewusstsein erlangte, dem Zufall absolut nichts überlassen blieb.

Nach der Gewinnung des Selbstbewusstseins bleibt dem Menschen ein gewisser Spielraum zur Anwendung seines persönlichen Willens, um ihn seine göttlichen Geisteskräfte entfalten zu lassen.

Die großen Führer der Menschheit ziehen alles in Betracht, auch die Nahrung des Menschen, denn sie hat viel mit seiner Entwicklung zu tun. "Sage mir, was du ißt, und ich sage dir, wer du bist", stammt nicht von weit her, sondern ist eine große Wahrheit der Natur.

Der Mensch der ersten Epoche war ätherisch. Das widerspricht der Feststellung, dass er mineralisch gewesen sei, durchaus nicht, denn alle Gase sind mineralisch. Die Erde war noch weich, sie war noch nicht erstarrt. Die Bibel nennt den Menschen Adam, und es ist gesagt, dass er aus Erde gemacht worden war.

Kain wird als ein Ackerbauer geschildert. Er symbolisiert den Menschen der zweiten Epoche. Er hatte einen Lebensleib wie die Pflanzen, die ihn ernährten.

In der dritten Epoche wurde die Nahrung vom lebenden Tier bezogen, um die frühere Pflanzennahrung zu ergänzen. Milch war das Mittel, um den Empfindungsleib zu entwickeln, der den Menschen dieser Zeit tierähnlich machte. Das wurde mit der Behauptung in der Bibel "Abel war ein Schäfer" gemeint. Doch wird nirgends behauptet, dass er Tiere tötete.

In der vierten Epoche hatte sich der Mensch über das Tier hinaus entwickelt, er besaß nun einen Intellekt. Die Gedanken zerstören die Nervenzellen, sie täten und verursachen Verfall. Analog dazu bestand deshalb die Nahrung des Atlantiers aus Fleisch von Tieren. Er tötete, um zu essen, und das ist, warum die Bibel behauptet, dass "Nimrod ein mächtiger Jäger" gewesen sei. Nimrod repräsentiert den Menschen der vierten Epoche.

Mittlerweile war der Mensch tiefer und tiefer in die Materie hinabgestiegen. Sein früherer Lebensleib bildete das Skelett im Inneren und war fest geworden. Er hatte auch stufenweise die unmittelbare geistige Wahrnehmungskraft verloren, die er in früheren Epochen besaß, so war es bestimmt. Er ist berufen, diese Wahrnehmungsgabe auf einer höheren Stufe zurückzuerhalten, bereichert um das Selbstbewusstsein, das er damals nicht besaß. Während der ersten vier Epochen hatte er aber eine umfassendere Kenntnis der geistigen Welt. Er wusste, dass er nicht starb und dass das Vergehen eines Körpers gleich dem Vertrocknen eines Blattes im Herbst ist und dass ein anderer Körper an seine Stelle treten wird. Darum wusste er die Gelegenheiten und Vorteile dieses Erdenlebens zu wenig zu würdigen.

Es war jedoch notwendig, dass er sich der großen Wichtigkeit dieses konkreten Daseins voll bewusst wurde, um aus ihm alles zu lernen, was zu lernen möglich war. So lange er fühlte, dass er ein Bürger der Höheren Welten ist und ganz bestimmt wusste, dass das physische Leben nur ein kleiner Teil der realen Existenz ist, nahm er es nicht ernst genug. Er bemühte sich nicht, die zahlreichen Gelegenheiten zum Wachstum wahrzunehmen, die ihm einzig und allein die gegenwärtige Phase des Lebens bieten kann. Er verbrachte seine Zeit, ohne die Hilfsquellen der Erde zu entwickeln.

Die einzige Möglichkeit, den Menschen zur Würdigung seiner konkreten physischen Existenz zu erwecken, war, ihn für einige wenige Inkarnationen des Erinnerungsvermögens an seine höhere, geistige Existenz zu berauben. Darum erhielt er während seines Erdenlebens keine andere sichere Erkenntnis, als nur jene, die das gegenwärtige physische Leben betrifft, und er wurde auf diese Weise veranlasst, es mit entsprechendem Ernst zu durchleben.

Vor der christlichen Religion gab es Religionen, welche die Wiedergeburt und das Gesetz der Ursache und Wirkung lehrten. Es kam aber die Zeit, in der die Kenntnis dieser Lehren für die Entwicklung des Menschen nicht mehr förderlich war, und Unwissenheit darüber wurde als ein Zeichen des Fortschritts angesehen. Dieses eine Erdenleben sollte zur Hauptsache gemacht werden.

Darum finden wir, dass die christliche Religion, wie sie öffentlich gelehrt wird, die Gesetze der Ursache und Wirkung nicht enthält. Und dennoch muss das Christentum, da es die Religion der fortgeschrittensten Völker ist, auch die fortgeschrittenste Religion sein. Durch die Ausschaltung dieser Lehre von den öffentlichen Belehrungen wurde die materielle Welt von den angelsächsischen und teutonischen Völkern erobert, die eben diese Phase zur höchsten Entwicklung gebracht hatten.

Wie in jeder Epoche die Nahrung des Menschen verändert oder ihr etwas neues hinzugefügt wurde, um den gegebenen Bedingungen zu entsprechen und ihren Zweck zu erfüllen, so finden wir zur Nahrung der vorigen Epoche ein neues Produkt hinzugefügt - den WEIN. Man benötigte ihn wegen seines benebelnden Einflusses auf das geistige Prinzip im Menschen, denn keine Religion konnte in und aus sich selbst heraus den Menschen seine geistige Natur vergessen lassen und in ihm das Gefühl erwecken, ein "Erdenwurm" zu sein. Die Religion konnte ihn nicht glauben machen, dass "wir uns mit derselben Kraft bewegen, mit der wir auch denken". Und es war in der Tat niemals beabsichtigt, dass es jemals so weit kommen sollte.

Bis dahin war nur Wasser als Getränk verwendet worden. Auch in den Tempelzeremonien hatte man nur Wasser verwendet. Erst nach dem Untergang von Atlantis - eines Kontinents, der zwischen Europa und Amerika an der Stelle des heutigen atlantischen Ozeans lag - begannen die Menschen, die der Vernichtung entgangen waren, Wein anzubauen und herzustellen, wie wir dies in der biblischen Geschichte von Noah finden. Noah symbolisiert die Überlebenden der atlantischen Epoche, welche der Kern der fünften Rasse und daher unsere Vorfahren wurden.

Das tätige Prinzip im Alkohol ist ein "Geist". So wie die Menschheit der früheren Epochen solche Nahrungsmittel genoss, die ihren Trägern am besten angepasst waren, so wurde in der fünften Epoche dieser Geist den früher zur Entwicklung des Menschengeschlechts dienenden Nahrungsmitteln hinzugefügt. Er wirkte auf den Geist des Menschen der fünften Epoche. Ihn vorübergehend lähmend, brachte ihn dieser so zur Erkenntnis der richtigen Wertschätzung und Eroberung der physischen Welt. Darum vergisst der Mensch der gegenwärtigen Zeit seine geistige Heimat. Er hängt sich an diese Lebensform - die er früher verachtete - mit der ganzen Zähigkeit, geboren aus dem Gefühl, dass sie das einzig Vorhandene sei. Er zieht zumindest die Gewissheit dieser Welt der Möglichkeit eines Himmels vor, den er in seinem gegenwärtig benebelten Zustand nicht erkennt.

In den Tempeln war bis dahin nur Wasser verwendet worden, doch nun änderte sich auch das. "Bacchus" - ein Gott des Weines - ersteht, und unter seiner Herrschaft vergessen die fortgeschrittenen Völker, dass es ein höheres Leben gibt. Keiner, der dem falschen Geist des Weines oder irgend eines alkoholischen Getränks (dem Produkt der Gärung und des Verfalls) opfert, kann jemals etwas von seinem Höheren Selbst - vom wahren Geist, der die Quelle allen Lebens ist - wissen.

All` dies bereitete die Ankunft Christi vor, und es ist von höchster Bedeutung, dass es seine erste Handlung war, "Wasser in Wein zu verwandeln" (Ev. Joh. 2,11).

Im geheimen lehrte er seinen Jüngern die Lehre von der Wiedergeburt. Er lehrte sie nicht nur in Worten, sondern er nahm sie "auf den Berg". Das ist eine mystische Bezeichnung und bedeutet eine Stätte der Einweihung. Im Laufe der Einweihung nahmen sie selbst wahr, dass die Wiedergeburt eine Tatsache ist, denn Elias erschien vor ihnen, und es wurde ihnen gesagt, dass er auch Johannes der Täufer sei. Christus selbst hatte ihnen vorher in nicht misszuverstehenden Worten - als er von Johannes dem Täufer sprach - gesagt: "Das ist Elias, der wiederkommen sollte." Er wiederholte das öfter bei der Verklärungsszenerie: "Elias ist schon gekommen, aber sie erkannten ihn nicht und haben mit ihm getan, was sie wollten." Und darauf folgend heißt es, "dass sie begriffen, dass Er von Johannes dem Täufer spreche" (Matth. 17, 12-13).

Bei dieser Gelegenheit und auch bei den Unterredungen über die Wiedergeburt sagten sie Ihm, dass einige gedacht haben, Er sei Elias, und andere wieder, Er sei einer der Propheten, der wiedergeboren sei. Er befahl ihnen, es "keinem Menschen zu sagen" (Matth. 17,9; Luk. 9,21). Die Lehre sollte tausende von Jahren hindurch eine esoterische bleiben und nur wenigen Pionieren bekannt sein, die sich für dieses Wissen vorbereitet und zu dem Zustand der Entwicklung erhoben hatten, in dem diese Wahrheiten den Menschen wieder bekannt sein werden.

Dass Christus die Wiedergeburt und das Gesetz der Ursache und Wirkung lehrte, wird wahrscheinlich an keiner anderen Stelle so deutlich gezeigt, wie im Gleichnis vom Blindgeborenen. Die Jünger fragten: "Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?" (Joh. 9,2).

Hätte Christus nicht die Wiedergeburt und das Gesetz der Ursache und Wirkung gelehrt, so wäre die natürliche Antwort gewesen: "Unsinn! Wie kann ein Mensch gesündigt haben, ehe er geboren wurde und zur Strafe Blindheit über sich gebracht haben." Aber Christus antwortete anders. Er ist durch die Frage nicht überrascht, noch behandelt er sie als ungewöhnlich. Er zeigt dadurch, dass sie mit seinen Lehren in vollem Einklang steht. Er antwortete: "Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern dass die Werke Gottes offenbar würden an ihm."

Die orthodoxe Auslegung ist, dass der Mann blind geboren wurde, damit Christus die Gelegenheit hatte, ein Wunder zu tun und seine Kraft zu zeigen. Es wäre sonderbar, wenn Gott - um seinen Ruhm zu vermehren - einen Menschen willkürlich zu vielen Jahren der Blindheit verdammen würde, nur damit er eines Tages seine Fähigkeiten "zur Schau stellen" könne. Einen Menschen, der so handelte, würden wir als ein Ungeheuer an Grausamkeit ansehen.

Viel logischer ist die Annahme, dass eine andere Erklärung möglich sei! Gewiß ist es unvernünftig, Gott ein Benehmen beizumessen, das wir an einem Menschen in den stärksten Ausdrücken verdammen würden. Christus unterscheidet zwischen dem physisch blinden Körper des Menschen und dem innewohnenden Gott, der sein Höheres Selbst ist.

Der dichte Körper hat keine Sünden begangen. Der innewohnende Gott, das Höhere Selbst, dessen sich dieser Mensch noch nicht bewusst war, hat gewisse Handlungen zugelassen, die sich in der Folge durch das besondere, ihm zugemessene Gebrechen äußerten. Es ist kein überspannter Standpunkt, den Menschen einen Gott zu nennen. Paulus sagt: "Wisst ihr nicht, dass ihr Götter seid?" Und er bezieht sich auf den menschlichen Leib als den "Tempel Gottes", den Tempel des innewohnenden Geistes.

Und schließlich, wenn auch die meisten Menschen sich ihrer früheren Leben nicht erinnern, so gibt es einige, die es tun, und alle könnten es wissen, vorausgesetzt, dass sie dazu das erforderliche Leben führten. Aber dieses Wissen bedarf großer Charakterstärke, denn es kann uns die Erkenntnis eines unabwendbaren Schicksals bringen, das schwarz und düster über uns hängt, um sich in einem furchtbaren Unheil zu äußern. Die Natur hat das Vergangene und das Zukünftige gäŠdig vor uns verborgen, damit wir unseren Seelenfrieden nicht durch das Vorgefühl der uns erwartenden Schmerzen verlieren. Wenn wir uns höher entwickeln, werden wir lernen, alle Erfahrungen des Lebens in gleicher Weise willkommen zu heißen. Wir werden in allen Leiden die Folge vergangenen Unrechts sehen und mit Dankbarkeit die Gelegenheiten begrüßen, durch die es gesühnt und ausgetilgt werden kann. Denn wir wissen, dass dann um so viel weniger zwischen uns und dem Tag der Befreiung vom Räderwerk der Geburt und des Todes steht.

Stirbt ein Mensch in einem Leben als Kind, so erinnert er sich dieser Inkarnation nicht selten im nächsten Leben, denn Kinder unter 14 Jahren durchschreiten nicht den ganzen Lebenskreislauf, der zur Erbauung einer vollständigen Zahl neuer Träger erforderlich ist. Sie gehen einfach in die oberen Regionen der Empfindungswelt ein und warten hier auf eine neue Verkörperung, die gewöhnlich zwischen einem bis zu zwanzig Jahren nach dem Tod eintritt. Wenn sie sich wiederverkörpern, so bringen sie den alten Intellekt und Empfindungsleib mit sich, und wenn wir dem Geplauder der Kinder zuhörten, so könnten wir manchmal solche Geschichten wie die folgende entdecken und wiedergeben:

Fortsetzung:

Eine bemerkenswerte Geschichte



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