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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Der Faden der Ariadne


Nachdem wir nun mit den Welten, den Globen und den Kreisläufen, die den Evolutionsweg während der sieben Perioden ausmachen, bekannt geworden sind, sind wir in der Lage zu betrachten, welche Arbeit in jeder Periode geleistet wird, und welche Methoden zu ihrer Vollbringung angewandt werden.

Der "Ariadnefaden", der uns durch die verwirrende Menge von Globen, Welten, Kreisläufen und Perioden führen soll, wird gefunden, wenn wir uns daran erinnern und festhalten, dass die jungfräulichen Geister - aus denen die sich entwickelnde Lebenswoge besteht - vollkommen unbewusst wurden, als sie ihre evolutionäre Reise durch jene fünf Welten begannen, deren Substanz dichter war als die der Welt der jungfräulichen Geister.

Die Absicht der Evolution ist es, sie völlig bewusst und fähig zu machen, die Materie aller Welten zu bemeistern. Daher sind die dargestellten Bedingungen in den Globen, Welten, Kreisläufen und Perioden aus dem Gesichtspunkt dieses Endzieles angeordnet.

Während der Saturn-, Sonnen-, Mond- und der halben gegenwärtigen Erdperiode haben die jungfräulichen Geister ihre Träger unter der Aufsicht von erhabenen Wesen, die ihren Fortschritt leiteten, unbewusst gebaut. Dabei sind sie allmählich erwacht, bis sie den gegenwärtigen Zustand wachen Bewusstseins erlangt haben. Diese Periode heißt "Involution".

Von der Gegenwart bis zum Ende der Vulkanperiode werden die jungfräulichen Geister, unsere jetzige Menschheit, ihre Träger vervollkommnen und ihr Bewusstsein durch ihre eigenen Bemühungen und ihre Genialität über die fünf Welten ausdehnen. Diese Periode heißt "Evolution".

Das oben Gesagte ist der Schlüssel zum Verständnis dessen, was folgt.

Ein vollkommenes Verständnis des Schemas der planetarischen Evolution, wie es in den vorhergehenden Seiten gegeben wurde, ist für den Studierenden von außerordentlicher Wichtigkeit. Obwohl mancher, der an die Gesetze der Wiedergeburt und der Ursache und Wirkung glaubt, zu denken scheint, dass der Besitz dieser Kenntnisse unwichtig und unnötig sei, so sind sie doch für den, der sich ernsthaft mit dem Studium dieser Gesetze befasst, von größter Wichtigkeit. Das Studium übt den Intellekt in der Erfassung abstrakter Gedanken und erhebt ihn (den Intellekt) über die gewöhnlichen Angelegenheiten des konkreten Daseins. Es hilft der Vorstellungskraft, sich über die hindernden Wirkungen des Eigeninteresses zu erheben. Wie bei unserer Auseinandersetzung über die Empfindungswelt festgestellt wurde, ist Interesse der Ursprung zur Handlung, doch wird in unserem gegenwärtigen Zustand das Interesse hauptsächlich durch die Selbstsucht erweckt. Dieses ist oft von sehr feiner Natur, aber es spornt zu Handlungen aller Art an. Jede Handlung, die durch das Interesse hervorgerufen wurde, ruft gewisse Wirkungen hervor, die uns beeinflussen, wodurch wir durch jene Handlungen gefesselt werden, die sich mit der konkreten Welt befassen. Wenn sich unser Intellekt jedoch mit Dingen wie Mathematik oder dem Studium der planetarischen Entwicklungsphasen befasst, so bewegen wir uns in einer Region, in der sich ausschließlich abstrakte Gedanken befinden, jenseits dem Einfluss aller Gefühle. Der Intellekt ist dann aufwärts gerichtet, den geistigen Sphären und der Befreiung entgegen. Wenn wir Kubikwurzeln ziehen oder Zahlen multiplizieren, wenn wir an Perioden, Kreisläufe und dergleichen denken, so haben wir kein Gefühl dabei. Wir streiten nicht darüber, dass zwei mal zwei vier ist. Wenn unser Gefühl daran beteiligt wäre, würden wir vielleicht versuchen, fünf daraus zu machen und würden mit einem anderen in Streit geraten, der es aus persönlichen Gründen nur bei drei belassen will. In der Mathematik jedoch ist das Gefühl ausgeschlossen, und die Wahrheit zeigt sich klar. Darum ist für den Durchschnittsmenschen, der gerne in Gefühlen lebt, Mathematik eine trockene und uninteressante Wissenschaft. Pythagoras lehrte seine Schüler in der Welt des ewigen Geistes zu leben, und er verlangte dass jene, die seine Schüler werden wollten, zuerst Mathematik studieren sollten.

Ein Intellekt, der fähig ist, Mathematik zu erfassen, steht über dem Durchschnitt und ist auch fähig, in das Reich des Geistes zu steigen, weil er nicht von Gefühlen und Begierden gefesselt wird. Je mehr wir uns gewöhnen, in Ausdrücken der geistigen Welten zu denken, umso besser wird es uns möglich werden, über die Täuschungen emporzusteigen, die uns in der konkreten Existenz umgeben. Hier wird die Wahrheit durch die Zwillingsgefühle Interesse und Gleichgültigkeit verdunkelt. Wir werden verwirrt, so wie die Brechung der Lichtstrahlen in der Erdatmosphäre uns keine richtige Vorstellung von der Lage der Himmelslichter gibt, die sie ausstrahlen.

Daher wird dem Schüler, der wünscht, die Wahrheit kennenzulernen, in die Bereiche des Geistes einzudringen, sie zu erforschen und sich von den Banden des Fleisches so schnell zu befreien, wie es sich auch mit seiner Sicherheit und seinem ordnungsgemäßen Wachstum verträgt, ernsthaft angeraten, das Folgende so gründlich wie möglich zu studieren, es aufzunehmen und sich geistige Vorstellungen von diesen Welten, Globen und Perioden zu machen.

Wenn er wünscht in dieser Weise fortzuschreiten, ist das Studium der Mathematik und Hinton`s "Die vierte Dimension" ebenfalls eine wichtige Übung zur Auslösung abstrakter Gedanken.

Diese Arbeit Hinton`s hat (obwohl sie im Grunde nicht korrekt ist, da in Wirklichkeit die vierdimensionale Empfindungswelt nicht durch dreidimensionale Methoden gefunden werden kann) die Augen mancher Menschen, die sie studiert haben, geöffnet und sie hellsichtig gemacht. Wenn man sich außerdem erinnert, dass die Logik der beste Lehrer in einer jeden Welt ist, so ist sicher, dass ein Schüler, der durch diese abstrakten Gedankenstudien erfolgreich in die überphysische Welt eindringt, nicht verwirrt werden wird, sondern unter allen Umständen selbst eine gute Darstellung zu liefern imstande sein wird.

Ein staunenerregender Plan ist hier enthüllt und in dem Maß, wie immer mehr und mehr auf Einzelheiten eingegangen wird, wird seine Kompliziertheit beinahe unfaßbar. Wer fähig ist, ihn zu verstehen, wird für die aufgewandte Mühe die höchste Belohnung ernten. Darum soll der Schüler langsam lesen, oft wiederholen und tief und viel denken.

Dieses Buch, besonders das vorliegende Kapitel, darf nicht flüchtig gelesen werden. Jeder Satz hat Gewicht und Einfluss auf das Folgende und setzt die Kenntnis des Vorhergegangenen voraus. Wenn das Werk nicht gründlich und systematisch studiert wird, so wird es mit jeder Seite immer unverständlicher. Andererseits wird es, wenn gut durchstudiert und durchdacht, mit jeder Seite durch die vermehrte Kenntnis, die aus dem Studium des vorhergehenden entspringt, klarer beleuchtet.

Kein Werk dieser Art, das sich mit den tiefsten Phasen des großen Weltmysteriums befasst, soweit es dem menschlichen Geist auf seiner gegenwärtigen Stufe begreiflich ist, kann in einer Weise geschrieben werden, die leicht zu lesen wäre. Und doch sind die tiefsten Phasen, die uns jetzt verständlich zu sein scheinen, nur das ABC des Planes, der uns offenbart werden wird, wenn unser Intellekt fähig geworden ist, mehr zu verstehen, ein Zustand, der unserer Entwicklung zum Übermenschen vorausgeht.

Fortsetzung:

Die Saturnperiode



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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