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Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Der Fall des Menschen


Dieser "Fall" wird kabbalistisch als die Erfahrung von einem Paar beschrieben, das selbstverständlich die Menschheit darstellt. Der Schlüssel wird in dem Vers gegeben, in dem der Botschafter Gottes zur Frau sagt: "In Schmerzen sollst du gebären." Den Schlüssel finden wir auch im Satz vom Tod, der gleichzeitig ausgesprochen wurde.

Wir konnten beobachten, dass vor dem Fall das Bewusstsein seinen Brennpunkt nicht in der physischen Welt hatte. Der Mensch war sich der Fortpflanzung, der Geburt und des Todes nicht bewusst. Die Engel, die den Lebensleib in Pflege haben und an ihm arbeiteten (denn er ist das Mittel der Fortpflanzung), regelten die Fortpflanzungstätigkeit und führten die Geschlechter zu gewissen Jahreszeiten zusammen, wobei sie die Sonnen- und Mondkräfte zu den Zeiten benutzten, die für die Befruchtung am günstigsten waren. Anfänglich war die Vereinigung den Teilnehmern unbewusst, aber später erzeugte sie ein momentanes physisches Erkennen. Die Periode der Schwangerschaft war mit keinen Störungen verbunden, und die Geburt geschah während eines tiefen Schlafes der Gebärenden schmerzlos. Geburt und Tod waren mit keinem Bruch im Bewusstsein verbunden und bestanden daher für die Lemurier nicht.

Ihr Bewusstsein war nach innen gerichtet. Sie nahmen physische Dinge auf eine geistige Art und Weise wahr, so wie wir sie in einem Traum wahrnehmen, während dessen Ablauf alles, was wir sehen, in uns selbst ist.

Als "ihre Augen geöffnet wurden" und ihr Bewusstsein nach außen auf die Tatsachen der physischen Welt gerichtet wurde, änderten sich die Bedingungen. Die Fortpflanzung wurde nicht mehr durch die Engel, sondern durch den Menschen selbst geleitet, der die Wirkung der Sonnen- und Mondkräfte nicht kannte. Er missbrauchte aber die geschlechtlichen Funktionen, indem er sie zur Befriedigung der Sinnenlust verwendete.

Die Folge waren die Schmerzen bei der Geburt. Von da ab erhielt das Bewusstsein des Menschen seinen Brennpunkt in der physischen Welt, obwohl er die Dinge bis gegen das Ende der atlantischen Epoche nicht klar umrissen sah. Nach und nach kam er durch den Bruch, welcher in seinem Bewusstsein entstand, wenn dieses durch das Ableben in die höheren Welten übertragen und bei der Wiedergeburt in die physische Welt zurückversetzt wurde, zum Bewusstsein des Todes.

Das "öffnen der Augen" ging folgendermaßen vor sich. Wir erinnern uns, dass bei der Teilung des Geschlechtes der Mann ein Ausdruck für den Willen wurde, der ein Teil der zweifaltigen Seelenkraft ist, während die Frau den anderen Teil, die Vorstellungskraft (Imagination), verkörperte. Besäße die Frau keine Vorstellungskraft, so könnte sie den neuen Körper in der Gebärmutter nicht aufbauen, und wäre der Samen nicht eine Verkörperung des konzentrierten menschlichen Willens, so könnte er die Durchdringung nicht vollbringen und nicht auf diese Weise den Keimprozess beginnen, der sich in der fortgesetzten Zellteilung des Eies äußert.

Diese Zwillingskräfte, Wille und Vorstellungskraft (Imagination), sind beide nötig, um Körper zu zeugen. Seit der Teilung des Geschlechtes verbleibt jedoch eine dieser Kräfte in jedem Individuum, und nur der nach außen gelassene Anteil ist zur Fortpflanzung verfügbar. Daher die Notwendigkeit für das eingeschlechtige Wesen, das nur eine Art der Seelenkraft ausdrückt, sich mit einem anderen Körper zu verbinden, dem die ergänzende Seelenkraft innewohnt.

Das wurde schon früher erwähnt, ebenso dass er zur Fortpflanzung nicht verwendete Teil der Seelenkraft für das innere Wachstum genützt werden kann. Solange der Mensch die volle doppelte Geschlechtskraft zur Zeugung benutzte, konnte er nichts für sein eigenes Seelenwachstum tun. Aber seitdem wurde der Teil, der durch die Geschlechtsorgane unbenutzt blieb, durch den innewohnenden Geist verwertet, um das Gehirn und den Kehlkopf zu seinem Ausdruck zu erbauen.

So baute der Mensch an sich fort, den ganzen späteren Teil der lemurischen Epoche hindurch, wie auch noch die zwei ersten Drittel der atlantischen Epoche, bis er infolge des vorerwähnten Gebrauches seiner halben Geschlechtskraft ein vollbewusstes, denkendes und urteilendes Geschöpf wurde.

Beim Menschen ist das Gehirn das Bindeglied zwischen dem Geist und der Außenwelt. Er kann von der Außenwelt nur durch die Vermittlung des Gehirnes etwas wissen. Die Sinnesorgane sind nur die Übermittler äußerer Eindrücke an das Gehirn, und das Gehirn ist das Instrument, das diese Eindrücke verwertet und verbindet. Die Engel gehörten zu einer anderen Evolution und waren niemals in einen so dichten und hinderlich langsamen Träger eingesperrt, wie unser dichter Körper es ist. Sie hatten gelernt, ohne physisches Gehirn Wissen zu erlangen. Ihr niederster Träger ist der Lebensleib. Weisheit erhielten sie als Gabe, ohne dass es erforderlich war, sie mühsam durch ein physisches Gehirn erarbeiten zu müssen.

Der Mensch jedoch musste "in die Fortpflanzung fallen" und um die Erlangung seines Wissens arbeiten. Der Geist erbaute durch den nach innen gerichteten Teil der Geschlechtskraft das Gehirn, um Kenntnisse von der physischen Welt zu sammeln. Dieselbe Kraft nährt und erbaut auch heute das Gehirn.

Diese Kraft wird insofern missbraucht, als sie sich zur Zeugung hätte nach außen richten sollen. Der Mensch hält sie aber zu selbstsüchtigen Zwecken zurück; nicht so die Engel. Ihre Seelenkräfte wurden nicht getrennt, sie konnten deshalb die doppelte Seelenkraft ohne selbstischen Vorbehalt ausgeben.

Die Kraft, die nach außen geht, um ein anderes Wesen zu erschaffen, ist die Liebe. Die Engel sandten ihre ganze Liebe ohne Selbstsucht oder Begierde aus, wofür die kosmische Weisheit in sie zurückflutete.

Der Mensch sendet nur einen Teil seiner Liebe aus, den Rest behält er selbstsüchtig zurück und verwendet ihn, um seine inneren Ausdrucksorgane zu erbauen und um sich selbst zu verbessern. So wird seine Liebe selbstsüchtig und sinnlich. Mit einem Teil seiner schöpferischen Seelenkraft liebt er selbstsüchtig ein anderes Wesen, weil er das Zusammenwirken zur Zeugung begehrt. Mit dem anderen Teil seiner schöpferischen Seelenkraft denkt er (ebenso für selbstsüchtige Zwecke), weil er Wissen begehrt.

Die Engel lieben ohne Begierde, der Mensch aber musste durch die Selbstsucht hindurchgehen. Er muss begehren und selbstsüchtig um die Weisheit arbeiten, damit er die Selbstlosigkeit auf einer höheren Stufe erreicht.

Die Engel halfen ihm, selbst nach dem Missbrauch eines Teiles seiner Seelenkraft, sich fortzupflanzen. Sie halfen ihm, das physische Gehirn zu erbauen, hatten aber kein Wissen, das durch dasselbe vermittelt werden konnte, weil sie ein solches Instrument nicht anzuwenden wussten und nicht unmittelbar zu einem Gehirn-Wesen sprechen konnten. Alles, was sie taten war, den physischen Ausdruck der menschlichen Liebe zu überwachen und ihn durch die Erregungen in einer liebevollen, unschuldigen Art zu lenken und ihm dadurch jene Schmerzen und Störungen zu ersparen, die mit der ohne Weisheit ausgeübten Geschlechtsfunktion verbunden sind.

Hätte dieses Regime angedauert, so wäre der Mensch einfach ein gottgelenkter Automat geblieben und nie eine Persönlichkeit, eine Individualität geworden. Dass er eine solche werden konnte, verdankt er einer vielverurteilten Klasse von Wesen, den Luzifergeistern.

Fortsetzung:

Die Luzifergeister



Kosmo Konzeption


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Autor: Max Heindel
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