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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Die Theorie der Urnebel


In dem Licht betrachtet, das auf die Genesis und auf die Entwicklung unseres Sonnensystems fällt, wird es klar, dass beide Wiedergaben des Eröffnungssatzes der Genesis für ein Verständnis des Gegenstandes nötig sind. Der erste spricht von einem Beginn unserer Entwicklung, in dem die Himmel geschaffen wurden. Die zweite Auslegung ergänzt die erste durch die Hinzufügung, dass der Himmel und die Erde aus der "immerbestehenden Essenz" und nicht aus "nichts" geschaffen wurden.

Die kosmische Wurzelsubstanz wird zusammengezogen und in Bewegung gesetzt. Die Ringe, die sich infolge der Trägheit der rotierenden Masse bilden, brechen von dem zentralen Teil ab und bilden Planeten usw., wie dies der moderne Gelehrte mit bewundernswerter Genialität herausgefunden hat. Die okkulte und die moderne Wissenschaft sind, was den modus operandi (Art des Handelns) anbelangt, in völliger Übereinstimmung. In diesen Feststellungen ist nichts, was mit den zwei Theorien nicht in Übereinstimmung wäre, wie sogleich gezeigt werden wird. Die okkulte Wissenschaft lehrt, dass Gott den Anstoss zum Prozess der Gestaltung gab und das System unablässig auf eine bestimmte Bahn lenkt.

Der moderne Gelehrte will die für ihn törichte Idee zurückweisen, und um zu beweisen, dass die Annahme eines Gottes nicht erforderlich sei, nimmt er eine Schüssel mit Wasser und schüttet ein wenig Öl hinein. Wasser und Öl stellen Raum und Feuernebel dar. Nun beginnt er das Öl mit einer Nadel zu drehen und bringt es in eine Kugelgestalt, die, wie er erklärt, die Zentralsonne darstellt. Wenn der Ölball schneller und schneller gedreht wird, teilt er sich am Äquator und stößt einen Ring ab. Der Ring zerreißt, und die Teile vereinigen sich und bilden eine kleinere Kugel, die um die Zentralmasse wie ein Planet um die Sonne kreist. Dann fragt er voll Mitleid den okkulten Gelehrten: "Sehen Sie nicht, wie das vor sich geht? Dazu bedarf es keines Gottes noch sonst einer übernatŸrlichen Kraft."

Der Okkultist erkennt bereitwillig an, dass ein Sonnensystem sich auf eine ähnliche Weise bilden kann. Aber er ist im höchsten Grad verwundert, dass ein Mann, der mit so klarer Intuition die Wirkungsweise der kosmischen Kräfte beobachten kann und den Intellekt besitzt, eine so ausgezeichnete Beweisführung für diese monumentale Theorie zu geben, gleichzeitig nicht bemerkt, dass er bei seiner Vorführung selbst die Rolle Gottes spielte. Seine Kraft goß das Öl ins Wasser, wo es in Ewigkeit träge und gestaltlos verblieben wäre, wenn er es nicht durch seine Kraft in Bewegung gesetzt hätte. Sie verwandelte es in eine Darstellung der Sonne und der Planeten. Sein war der Gedanke, der das Experiment entwarf, Öl, Wasser und Kraft benutzte, um dadurch auf wundervolle Weise den dreieinigen Gott darzustellen, der in der kosmischen Substanz arbeitet, um ein Sonnensystem zu bilden.

Die Attribute Gottes sind: Wille, Weisheit und Tätigkeit (man sehe sich Diagramm 6 an und beobachte sorgfältig, was der Name "Gott" in dieser Terminologie bedeutet). Der Wissenschaftler hat den Willen, den Versuch auszuführen. Seine Erfindungsgabe findet Wege und Mittel zur Durchführung des Versuches. Sie entspricht der Weisheit, dem zweiten Attribut Gottes. Er hat auch die zur Ausführung des Vorgangs nötige Muskelkraft, die der Tätigkeit, dem dritten Attribut Gottes, entspricht.

Das Weltall ist ferner kein riesiges Perpetuum mobile, das, einmal in Bewegung versetzt, ohne innere Ursache und leitende Kraft in Bewegung bleibt. Auch das wird durch das Experiment des Gelehrten bewiesen, denn in dem Augenblick, in dem er aufhört seinen Ölball zu drehen, hört die geordnete Bewegung seiner Miniaturplaneten ebenfalls auf, und alles wird wieder zu einer gestaltlosen Menge von Öl, das auf dem Wasser schwimmt.

Auf gleiche Weise würde sich das Weltall plötzlich im "substanzlosen Raum" auflösen, wenn Gott für einen Augenblick aufhören würde, seine allumfassende Fürsorge und seine belebende Tätigkeit walten zu lassen.

Die zweite Deutung der Genesis ist bewundernswürdig genau in ihrer Beschreibung der zweifaltigen, gestaltenden Energie. Sie betont nicht ausdrücklich, dass Gott dreieinig ist. Sie setzt diese Kenntnis beim Leser voraus. Sie stellt die genaue Wahrheit fest, behauptend, dass nur zwei Kräfte bei der Bildung eines Weltalls tätig sind.

Wenn sich der erste Aspekt Gottes als der Wille zur Schöpfung äußert, so erweckt er den zweiten Aspekt (der Weisheit ist), um einen Plan für das künftige Weltall zu entwerfen. Diese erste Manifestation der Kraft ist die Vorstellung (Imagination). Nachdem diese Urkraft der Vorstellung die Idee eines Weltalls gefasst hat, ruft der dritte Aspekt (der Tätigkeit ist), durch seine Arbeit in der kosmischen Substanz Bewegung hervor. Diese ist die zweite Äußerung der Kraft. Bewegung allein genügt indessen nicht. Um ein Weltensystem zu bilden, muss die Bewegung geordnet sein. Daher ist Weisheit erforderlich, um die Bewegung intelligent zu lenken, damit bestimmte Ergebnisse erzielt werden.

So finden wir folgende Deutung des ersten Satzes der Genesis: Am Anfang formte geordnete, rhythmische Bewegung in der kosmischen Wurzelsubstanz das Weltall.

Fortsetzung:

Die schöpferischen Hierarchien



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