Suche


 

Suchen über Navigation


 

Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Der Fall des Menschen


In Verbindung mit der Analyse der Genesis müssen noch ein paar Worte über "den Fal" hinzugefügt werden, der das Rückgrat und die Stütze des populären Christentums bildet. Hätte es keinen "Fall" gegeben, so hätte es auch keines "Erlösungsplanes" bedurft.

Als in der Mitte der lemurischen Epoche die Trennung des Geschlechtes erfolgte (wobei Jehova und seine Engel tätig waren), begann das Ego allmählich am dichten Körper zu arbeiten und darin Organe zu bauen. Damals war der Mensch noch nicht das vollwache, bewusste Geschöpf, das er heute ist; er erbaute aber, wie früher bereits beschrieben wurde, durch die Hälfte der Geschlechtskraft ein Gehirn, um durch dessen Hilfe Gedanken ausdrücken zu können. Er war in der geistigen Welt wacher als in der physischen Welt. Er konnte seinen Körper kaum wahrnehmen und war sich des Zeugungsaktes nicht bewusst. Die Feststellung der Bibel, dass der Mensch in Schlaf versetzt wurde, um zu gebären, ist richtig.

Mit der Geburt waren keine Beschwerden verbunden, und, da er sich seiner physischen Umgebung kaum bewusst war (wegen seines außerordentlich schwachen Bewusstseins bezüglich seiner physischen Umgebung), wusste er auch nichts vom Verlust seines dichten Körpers durch den Tod, oder von seinem Eintritt in einen neuen Körper durch die Geburt.

Man wird sich daran erinnern, dass die luziferischen Geister ein Teil der Menschheit der Mondperiode waren. Sie sind die Nachzügler der Lebenswoge der Engel und sind zu weit fortgeschritten, um eines dichten physischen Körpers zu bedürfen; sie benötigten jedoch für den Erwerb von Erkenntnissen ein inneres Organ. Außerdem konnten sie durch ein physisches Gehirn arbeiten, was die Engel oder Jehova nicht konnten.

Diese Geister traten in das Rückgrat und in das Gehirn des Menschen ein und sprachen zur Frau, deren Vorstellungskraft, wie an anderer Stelle erklärt wurde, durch die Erziehung in der lemurischen Rasse angeregt worden war. Da ihr Bewusstsein hauptsächlich innerlich war, hatte sie von ihnen ein Bildbewusstsein und sah sie als Schlangen, weil sie durch das schlangenartige Rückenmark in ihr Gehirn eingetreten waren.

Das Training der Frauen beinhaltete auch das Beobachten der gefährlichen Heldentaten und Kämpfe der Männer, welche sie zur Entwicklung des Willens ausübten. In diesen Kämpfen wurden die Körper notgedrungen oftmals getötet. Das schwache Bewusstsein von etwas Ungewöhnlichem versetzte die Vorstellungskraft der Frau in Tätigkeit, und sie wunderte sich, warum sie diese eigenartigen Dinge sah. Sie war sich des lebendigen Geistes jener, die ihren Körper verloren hatten, wohl bewusst. Da sie aber nicht fähig war, die physische Welt vollkommen zu erfassen, gelang es ihr nicht, die Freunde zu erkennen, deren dichte Körper zerstört worden waren.

Die luziferischen Geister lösten das Problem, indem sie ihr die Augen öffneten. Sie offenbarten ihr ihren eigenen Körper sowie den des Mannes und lehrten sie, wie sie den Tod durch Erschaffung neuer Geschöpfe überwinden könnten. So konnte der Tod sie nicht berühren, denn, wie Jehova, konnten sie nach Belieben erschaffen.

Luzifer öffnete die Augen der Frau. Sie suchte die Hilfe des Mannes und öffnete seine Augen. Deshalb, wenn auch noch auf eine schwache Weise, "wusste" sie oder wurde eines anderen und auch der physischen Welt gewahr. Sie wurden sich der Schmerzen und des Todes bewusst. Auf diese Weise lernten sie den inneren Menschen von dem äußerlichen Gewand, das er trägt, zu unterscheiden, und dass er dieses Kleid in jener Häufigkeit wechselt, wie ein neuer Schritt in der Entwicklung das erfordert. So hörten sie auf, Automaten zu sein, und wurden auf Kosten der Freiheit von Schmerz, Krankheit und Tod freidenkende Wesen.

Dass das Verspeisen einer Frucht, als Symbol für den Zeugungsakt, kein weither geholtes Bild ist, wird durch die Feststellung Jehovas gezeigt (sie ist durchaus kein Fluch, sondern einfach eine Feststellung der Folgen, die diese Handlung haben würde). Er verkündete den Menschen, dass sie sterben, und dass die Frauen ihre Kinder in Schmerzen gebären würden. Er wusste, dass, nachdem die Aufmerksamkeit des Menschen auf seinen dichten Körper gelenkt worden war, er sich auch seines Verlustes durch den Tod bewusst werden würde. Er wusste auch, dass der Mensch nicht weise genug war, um seine Leidenschaften zu zügeln und den geschlechtlichen Verkehr durch die Stellung der Planeten zu regeln. Er wusste, dass Schmerz beim Gebären die Folge eines unverständigen Missbrauchs der Geschlechtstätigkeit sein musste.

Für die Bibelausleger war es immer ein Rätsel, welche Verbindung wohl zwischen dem Essen einer Frucht und dem Gebären von Kindern bestehen könne. Wenn wir aber verstehen, dass das Essen der Frucht ein Symbol für den Zeugungsakt ist, durch den der Mensch "gottähnlich" wird, da er seine Gattung erkennt und dadurch fähig ist, neue Geschöpfe zu erzeugen, so ist die Lösung einfach.

Im späteren Teil der lemurischen Epoche, als sich der Mensch das Vorrecht anmaßte, den Zeugungsakt auszuführen wann immer er wollte, war es sein machtvoll gewordener Wille, der es ihm ermöglichte, es zu tun. Durch das Essen der "Frucht vom Baum der Erkenntnis" zu jeder beliebigen Zeit, war er fähig, einen neuen Körper zu schaffen, wenn er seinen alten Träger verlor.

Gewöhnlich denken wir vom Tod als von etwas, das zu fürchten ist. Hätte der Mensch auch vom "Baum des Lebens gegessen", hätte er gelernt, seinen Körper beständig zu erneuern, so wäre ein schlimmerer Zustand die Folge gewesen. Wir wissen, dass unsere heutigen Körper noch nicht vollkommen sind, und in jenen Zeiten waren sie außerordentlich primitiv. Darum war die Besorgnis der schöpferischen Hierarchien wohl begründet, dass der Mensch auch vom Baum des Lebens essen könnte und so fähig würde, seinen Lebensleib zu erneuern. Hätte er es getan, so wäre er tatsächlich unsterblich geworden; jedoch hätte er sich nicht weiterentwickeln können. Die Evolution des Ego hängt von seinen Trägern ab. Wenn es durch Tod und Geburt nicht neue und bessere erlangen könnte, so müsste ein Stillstand eintreten. Es ist ein okkulter Grundsatz, dass, je öfter wir sterben, wir um so besser leben. Jede neue Geburt gibt uns eine neue Möglichkeit.

Wir sahen, dass das Gehirnwissen mit seiner Begleiterscheinung der Selbstsucht, vom Menschen auf Kosten der Kraft, aus sich selbst und allein zu gebären, erlangt wurde. Er bezahlte seinen freien Willen mit Schmerz und Tod. Wenn der Mensch aber lernt, seinen Intellekt zum besten der Menschheit zu verwerten, wird er geistige Macht über das Leben gewinnen und außerdem von einer inneren Erkenntnis geleitet werden, die so weit über dem gegenwärtigen Hirnbewusstsein steht, wie dieses dem niedersten Tierbewusstsein überlegen ist.

Der Fall in die Zeugung war notwendig, um das Gehirn zu erbauen. Das war aber bestenfalls nur ein indirekter Weg zur Erlangung von Erkenntnissen. Diesem Zustand wird ein unmittelbares Verstehen der Weisheit der Natur folgen. Dann wird der Mensch diese Weisheit ohne Zusammenwirken mit einem anderen zur Erschaffung neuer Körper verwenden können. Der Kehlkopf wird wieder "das verlorene Wort", das "schöpferische Fiat" sprechen, das unter der Führung von großen Lehrern im alten Lemurien zur Erschaffung von Pflanzen und Tieren verwendet wurde.

Der Mensch wird in Wahrheit ein Schöpfer werden. Nicht in der langsamen und mühevollen Art unserer Tage, doch durch die Anwendung des rechten Wortes oder der magischen Formel wird er fähig sein, einen Körper zu erschaffen. Alles, was sich während der absteigenden Periode der Involution manifestierte, bleibt bestehen, bis der entsprechende Punkt des aufsteigenden Bogens erreicht ist. Die gegenwärtigen Zeugungsorgane werden degenerieren und absterben. Das weibliche Organ existierte zuerst als unterscheidbares Körperteil und nach dem Gesetz, dass die ersten die letzten sein werden, wird es auch zuletzt verkümmern. Das männliche Organ wurde zuletzt abgeteilt und beginnt schon jetzt, sich vom Körper zu sondern. Diagramm 13 wird das veranschaulichen.

Höhere Welten (Diagramm 13)

Fortsetzung:

Die Entwicklung der Religion



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
Erhältlich in Ihrem regionalen Buchhandel


© RCF Rosenkreuzer Freundeskreis