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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Westliche Methoden für westliche Völker


In Indien kommen unter den verschiedenen Yogasystemen verschiedene Methoden zur Anwendung. Yoga bedeutet Vereinigung. Das Ziel der Strebenden ist, so wie im Westen, die Vereinigung mit dem Höheren Selbst. Die Methoden, um diese Vereinigung zu erzielen, können, wenn sie wirksam sein sollen, nicht immer die gleichen sein. Die Träger des Hindu sind sehr verschieden von denen des Kaukasiers. Die Hindus haben viele, viele Jahrtausende in einer Umgebung und in einem Klima gelebt, das von dem unseren grundverschieden ist. Sie haben ganz andere Denkmethoden befolgt, und ihre Zivilisation, obwohl sie auf einer hohen Stufe steht, ist in ihrer Wirkung von unserer doch sehr verschieden. Deshalb hat es für uns keinen Wert, ihre Methoden anzunehmen. Wohl sind sie das Resultat höchsten okkulten Wissens und sind diesem Volk vollkommen angepasst, für die Völker des Westens jedoch wären sie so ungeeignet wie für den Löwen eine Haferdiät.

So verlangen z.B. einige Systeme, dass der Yogi in gewissen Stellungen sitzen muss, damit bestimmte kosmische Ströme auf bestimmte Weise durch seinen Körper fließen und ganz bestimmte Resultate hervorbringen. Diese Anweisung ist für den Kaukasier vollkommen nutzlos, weil er durch seine Lebensweise für diese Ströme absolut unempfindlich ist. Wenn erüberhaupt Resultate erzielen will, so muss er in Übereinstimmung mit der Zusammensetzung seiner Träger arbeiten. Darum wurden in verschiedenen Teilen Europas während des Mittelalters die "Mysterien" etabliert. Die Alchimisten waren fortgeschrittene Schüler der höheren okkulten Wissenschaft. Die allgemein verbreitete Ansicht, dass das Ziel ihrer Studien und Experimente die Umsetzung niederer Metalle in Gold gewesen sei, entstand durch ihre symbolische Sprache, die auf diese Weise ihre Bestrebungen, die niedere Natur in Geist umzusetzen, umschrieb.

Diese Umschreibung wurde gewählt, um den Argwohn der Priester zu besänftigen, ohne aber die Unwahrheit zu sagen. Die Feststellung, dass die Rosenkreuzer eine Gesellschaft gebildet hatten, deren Aufgabe das Finden der Formel zur Herstellung des "Steines der Weisen" wäre, war und ist richtig. Es ist auch richtig, dass die meisten Menschen mit diesem wunderbaren Stein in Berührung kamen und kommen. Er ist Gemeingut, aber nur für den von Nutzen, der ihn sich selbst herstellt. Die Formel wird in der esoterischen Erziehung gegeben, und in dieser Hinsicht unterscheidet sich ein Rosenkreuzer nicht von dem Angehörigen irgend einer andern okkulten Schule. Alle beschäftigen sich damit, diesen heißbegehrten Stein herzustellen, doch wendet ein jeder seine eigene Methode an, da nicht zwei Menschen gleich sind; folglich ist eine wirklich effektive Arbeit innerhalb ihres Bereiches immer individuell.

Alle okkulten Schulen lassen sich in sieben teilen, wie die "Strahlen" des Lebens, die jungfräulichen Geister. Jede Schule oder jeder Orden gehört einem dieser sieben Strahlen an, genauso wie jede der Einheiten unserer Menschheit.

Wenn daher ein Individuum sich mit einer dieser okkulten Gruppen verbinden will, deren "Brüder" nicht zu seinem Strahl gehören, so geschieht dies nicht zu seinem Vorteil. Die Glieder dieser Gruppe sind in einem innigeren Sinn Brüder als sie dies zur übrigen Menschheit sind.

Vielleicht wird die Beziehung der einzelnen zueinander besser verständlich,wenn man die sieben Strahlen mit den sieben Farben des Spektrums vergleicht. Wenn sich z.B. ein roter Strahl mit einem grünen Strahl verbinden sollte, so würde Disharmonie entstehen. Jeder muss mit der Gruppe arbeiten, zu der er während dieser Manifestation gehört, und doch sind sie alle eins. So wie alle Farben im weißen Licht enthalten sind, die strahlenbrechende Eigenschaft unserer Atmosphäre es jedoch in sieben Farben zu teilen scheint, so lassen die täuschenden Bedingungen des konkreten Daseins die jungfräulichen Geister getrennt in Gruppen erscheinen, und diese Gruppierung wird dauern, solange sie in diesem Zustand sind.

Der Orden der Rosenkreuzer trat hauptsächlich für die ins Leben, deren hohe Stufe intellektueller Entwicklung sie veranlasste, alles Mitgefühl zurückzuweisen. Der Intellekt verlangt gebieterisch eine vernunftgemäße Erklärung für alles, auch für das Weltgeheimnis und die Fragen des Lebens und Todes. Die Gründe für den modus operandi des Daseins werden durch das priesterliche Gebot "den Mysterien Gottes nicht nachzuforschen", nicht erklärt.

Es ist von großer Wichtigkeit, dass jeder Mann und jede Frau, die mit einem wissensdurstigen Intellekt gesegnet sind, alle Belehrungen erhalten, nach denen sie sich sehnen, damit das Herz sprechen könne, wenn der Kopf beruhigt ist. Intellektuelle Erkenntnis ist nur ein Mittel zur Erreichung des Zieles, nicht das Ziel selbst. Daher sucht der Rosenkreuzer zuerst den nach Wissen Dürstenden davon zu überzeugen, dass alles in der Welt vernunftgemäß ist. So gewinnt er über den rebellischen Intellekt die Oberhand. Hat er aufgehört zu kritisieren, und ist er bereit, einstweilig zu akzeptieren, dass die Feststellungen wahrscheinlich der Wahrheit entsprechen, die im Moment noch nicht unmittelbar bewiesen werden können, dann und erst dann wird das esoterische Training erfolgreich die höheren Fähigkeiten entwickeln, durch die der Mensch vom Glauben zum Wissen aus erster Hand übergeht. Doch selbst dann wird sich zeigen, dass er trotz seiner Fortschritte in der Erlangung von Wissen aus erster Hand und trotz seiner erworbenen Fähigkeit selbst zu forschen, immer wieder Wahrheiten begegnen wird, die über seinem Fassungsvermögen stehen, denen er sich gläubig zuwenden muss, weil er noch nicht fortgeschritten genug ist, um sie selbst zu erforschen.

Der Schüler sollte sich dessen immer bewusst sein, dass nichts Unlogisches im Weltall bestehen kann, und dass die Logik der sicherste Führer durch alle Welten ist; er darf aber nicht vergessen, dass seine Fähigkeiten beschränkt sind, und dass seine eigene Kraft der Logik oft nicht genügt, um ein gegebenes Problem zu lösen, wenn es auch voll geklärt werden kann. Der Schüler ist auf dieser Stufe seiner Entwicklung noch nicht fähig, die wahren Richtlinien der Schlußfolgerungen einzuhalten. Auch ist ein unerschütterliches Vertrauen in den Lehrer unbedingt erforderlich.

Das eben Gesagte wird der besonderen Aufmerksamkeit all derer empfohlen, welche die ersten Schritte zur Erlangung höherer Erkenntnisse machen wollen. Wenn man den gegebenen Richtlinien überhaupt folgen will, so muss man ihnen vollen Glauben als wirksame Mittel zur Erfüllung ihres Zweckes schenken. Sie mit halbem Herzen zu befolgen wäre nutzlos. Unglaube tötet die schönste Blume, die jemals aus dem Geist erwuchs.

Die Arbeit an den verschiedenen Körpern des Menschen erfolgt gleichzeitig. Ein Körper kann nicht beeinflusst werden, ohne dass die anderen dadurch mitberührt würden. Doch kann die Hauptarbeit an irgendeinem von ihnen erfolgen.

Sorgfalt in Gesundheitspflege und Ernährung gilt hauptsächlich dem dichten Körper. Sie wirken aber auch auf den Lebens- und Empfindungsleib. Je reiner und besser das Material ist, aus dem der dichte Körper aufgebaut wird, in um so reineren planetarischen Äther und Empfindungsstoff werden auch die Partikelchen eingehüllt, wodurch die planetarischen Teile des Lebens- und Empfindungsleibes reiner werden. Wenn man nur auf Nahrung und auf Hygiene achtet, bleiben der persönliche Lebens- und Empfindungsleib beinahe so unrein wie vorher. Es ist jedoch dem Menschen ein wenig leichter, mit dem Guten in Berührung zu kommen, als wenn schwere Nahrung verwendet würde.

Wenn man trotz aller Verstimmungen ein gleichmäßiges Temperament kultiviert und den literarischen und künstlerischen Geschmack pflegt, so wird der Lebensleib ein Gefühl der Empfindsamkeit und der Erhebung über physische Angelegenheiten erzeugen und so auch im Empfindungsleib veredelnde Gefühle hervorrufen.

Wenn man danach trachtet seine Gefühle und Emotionen zu zügeln, so wirkt das auch auf die anderen Körper zurück und hilft sie zu verbessern.

Fortsetzung:

Die Wissenschaft von der Ernährung



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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