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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Die Wissenschaft von der Ernährung


Wenn wir mit dem dichten Körper beginnen und die materiellen Hilfsmittel in Betracht ziehen, durch die er verbessert und zum möglichst geeigneten Instrument für den Geist gemacht werden kann, und nachher die geistigen Mittel, die zu demselben Ziel führen, betrachten, so schließen wir ebensogut auch alle anderen Träger ein. Darum wollen wir dieser Methode folgen.

Der erste sichtbare Zustand des menschlichen Embryo ist ein kleiner, kugelörmiger, weicher oder gallertartiger Zellkörper, der dem Eiweß oder dem Weißen in einem Ei gleicht. In dieser schleimigen Masse erscheinen verschiedene Partikelchen von festerer Materie. Diese nehmen nach und nach an Größe und Dichtigkeit zu, bis sie miteinander in Verbindung kommen. Diese verschiedenen Berührungspunkte bilden sich nach und nach zu Gelenken aus, und so entsteht allmählich ein bestimmtes Gerüst aus fester Materie, ein Skelett.

Während der Bildung dieses Gerüstes sammelt sich die gallertartige Materie und verändert sich in der Form, bis endlich die Entwicklungsstufe erreicht ist, die wir als Fötus kennen. Dieser wächst, wird fester und organisiert sich vollständiger bis zur Zeit seiner Geburt, dem Beginn des Säuglingsalters.

Derselbe Verdichtungsprozess, der mit dem ersten sichtbaren Daseinszustand begann, dauert weiter fort. Das Wesen schreitet durch die verschiedenen Stufen des Säuglingsalters, der Kindheit, der Jugend, des Mannes- oder Frauenalters und des Greisentums, und schließlich erfolgt die Veränderung, welche als Tod bekannt ist. Jeder dieser Zustände wird durch einen zunehmenden Grad an Härte und Festigkeit charakterisiert. Es findet eine allmähliche Zunahme an Dichtigkeit und Festigkeit der Knochen, Sehnen, Knorpel, Bänder, Gewebe, Membranen, der Haut und sogar der Substanz des Magens, der Leber, der Lunge und anderer Organe statt. Die Gelenke werden starr und trocken. Sie beginnen, wenn sie bewegt werden, zu knacken und zu knistern, weil die Gelenkschmiere, die sie schmiert und glatt erält, an Quantität abnimmt und zu dick und zäh wird, um ihren Zweck erfüllen zu können.

Das Herz, das Gehirn und das gesamte Muskelsystem, das Rückenmark, die Nerven, Augen usw. nehmen an demselben Verdichtungsprozess teil und werden ebenfalls immer starrer. Sie wachsen und werden derber. Millionen über Millionen der winzigen Kapillargefäße, die sich wie die Zweige eines Baumes verästeln und über den ganzen Körper ausbreiten, versagen nach und nach den Dienst und werden festes, für das Blut undurchlässiges Gewebe.

Die größeren Blutgefäße, sowohl Arterien als auch Venen, verhärten sich, verlieren ihre Elastizität, werden enger und unfähig, die erforderliche Blutmenge zu tragen. Die Flüssigkeiten des Körpers verdicken sich, werden träge und mit erdiger Materie beladen. Die Haut wird welk, runzelig und trocken. Das Haar fällt aus Mangel an Fettstoff aus, die Zähne zerbröckeln und fallen aus Mangel an Knorpelsubstanz aus. Die motorischen Nerven beginnen einzutrocknen und die Bewegungen werden ungeschickt und langsam. Die Sinne lassen nach. Die Zirkulation des Blutes wird verögert, es stagniert und stockt in den Gefäßen. Der Körper verliert immer mehr seine frühere Kraft. Einst elastisch, gesund, lebhaft, biegsam, tätig und empfindsam, wird er nun starr, langsam und unempfindlich. Endlich stirbt er aus Altersschwäche.

Es erhebt sich die Frage nach der Ursache dieser langsam fortschreitenden Verknöcherung des Körpers, welche Starrheit, Verfall und endlich den Tod hervorbringt? Vom physischen Standpunkt aus scheinen die Chemiker einstimmig der Ansicht zu sein, dass hauptsächlich eine Zunahme von phosphorsaurem Kalk (Knochenmaterie), kohlensaurem Kalk (gewöhnlichem Kalk) und Gips (schwefelsaurem Kalk) mit gelegentlich ein wenig Magnesium und einer unbedeutenden Menge anderer erdiger Materie die Ursache sei.

Der einzige Unterschied zwischen den Körpern der Kindheit und denen alter Menschen ist die größere Dichtigkeit, Zähigkeit und Starrheit, die durch das Eindringen eines größeren Maßes von kalkiger, erdiger Materie in der Zusammensetzung des ersteren erzeugt wird. Die Knochen des Kindes bestehen zu drei Vierteln aus Knorpel und einem Viertel aus erdiger Masse. Im Alter kehrt sich dieses Verhältnis um. Was ist nun die Quelle dieser tödlichen Ansammlung fester Materie?

Es steht fest, dass der ganze Körper vom Blut ernährt wird, und dass alles im Körper Vorhandene ohne Rücksicht auf seine Natur zuerst im Blut gewesen sein muss. Eine Analyse zeigt, dass das Blut erdige Substanzen derselben Art mit sich führt, die auch die Verknöcherungen hervorrufen. Man merke sich: Das arterielle Blut enthält mehr Erdbestandteile als das venöse Blut.

Dies ist von hoher Wichtigkeit. Es beweist, dass das Blut in jedem Umlauf erdige Substanzen absetzt. Es ist dieser allgemeine Vorgang, der den Organismus verstopft. Sein Vorrat an erdigen Substanzen muss jedoch ergänzt werden, sonst könnte es dies nicht fortgesetzt tun. Wo erneuert nun das Blut seine tödliche Last? Auf diese Frage gibt es nur eine einzige Antwort: Durch Speisen und Getränke; es gibt dafür keine andere Quelle.

Die Speisen und Getränke, die den Körper ernähren, sind zugleich auch die Hauptquelle der erdig-kalkigen Materie, die vom Blut im ganzen System abgesetzt wird und Verfall und schließlich Tod hervorruft. Um das physische Leben zu erhalten, müssen wir essen und trinken. Da es aber verschiedene Arten von Speisen und Getränken gibt, so muss im Licht der genannten Tatsachen, wenn möglich, festgestellt werden, welche Sorten von Nahrungsmitteln das geringste Maß an zerstörendem Material enthalten. Können wir eine solche Nahrung finden, ist es uns möglich, unser Leben zu verlängern, und es ist vom okkulten Standpunkt aus erstrebenswert, in jedem dichten Körper so lange wie möglich zu leben, besonders dann, wenn man begonnen hat, den Pfad (der Einweihung) zu beschreiten. Es bedarf so vieler Jahre, um jeden bewohnten Körper durch die Kindheit und die stürmische Jugend zu erziehen, bis endlich der Geist zur Selbstherrschaft gelangt, dass wir um so größere Vorteile daraus ziehen, je länger wir einen Körper behalten, der sich von den Antrieben des Geistes leiten lässt. Daher ist es von hoher Wichtigkeit, dass der Schüler solche Nahrung und Getränke zu sich nimmt, welche die geringste Menge an verhärtender Materie absetzen, gleichzeitig jedoch die Ausscheidungsorgane in Tätigkeit erhalten.

Die Haut- und die Harnorgane sind die Retter des Menschen vor einem frühen Grab. Würden nicht durch ihre Tätigkeit die meisten erdigen Bestandteile aus unserem Körper wieder entfernt, so könnte keiner von uns ein Alter von 10 Jahren erreichen.

Man hat in etwa errechnet, dass gewöhnliches, undestilliertes Quellwasser so viel an kohlensaurem Kalk und anderen Kalkverbindungen enthält, dass die durchschnittliche Menge, die von einem Menschen täglich in Form von Tee, Kaffee, Suppen usw. zu sich genommen wird, ausreicht, um in 40 Jahren einen Block von festem Kalk oder Marmor in der Größe eines stattlichen Mannes zu bilden. Es ist auch bezeichnend, dass, obwohl sich phosphorsaurer Kalk immer im Urin Erwachsener befindet, er im Urin der Kinder nicht gefunden wird, da die ungeheuer schnelle Bildung von Knochen das Zurückhalten dieses Salzes erfordert. Während der Schwangerschaftsperiode findet sich sehr wenig erdige Materie im Urin der Mutter, da sie zum Aufbau des Fötus verwendet wird. Unter gewöhnlichen Umständen enthält der Urin Erwachsener jedoch eine beträchtliche Menge erdiger Substanzen und diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass wir wenigstens unser jetziges Alter erreichen.

Undestilliertes Wasser innerlich angewendet, ist der ärgste Feind des Menschen, wird es hingegen äußerlich verwendet, wird es zu seinem besten Freund. Es hält die Poren der Haut offen, regt die Blutzirkulation an und verhindert Stauungen, welche die beste Gelegenheit für das Absetzen des erdigen, toderzeugenden phosphorsauren Kalkes sind.

Harvey, der den Blutkreislauf entdeckte, sagte, dass Gesundheit das Zeichen eines freien, und Krankheit die Folge eines verstopften Blutkreislaufes sei.

Die Badewanne trägt viel zur Erhaltung der körperlichen Gesundheit bei und sollte von denen, die nach dem höheren Leben streben, freizügig benutzt werden. Die bewusste und unbewusste Ausdünstung führt mehr erdige Materie aus dem Körper als irgend ein anderes Mittel. Solange man dem Feuer Nahrung zuführt und es von Asche frei hält, wird es brennen. Die Nieren sind wichtig, um die Asche aus dem Körper zu entfernen, doch trotz der großen Menge an erdigen Bestandteilen, die durch den Urin weggeführt werden, bleibt in vielen Fällen noch genug zurück, um Grieß und Blasensteine zu bilden, wodurch unsägliche Schmerzen entstehen und oftmals der Tod hervorgerufen wird.

Niemand sollte annehmen, dass das Wasser weniger Kalkstein enthält, wenn es gekocht wurde. Der Kalkstein, der sich am Boden des Wasserkessels bildet, wurde dort durch das verdampfte Wasser zurüŸckgelassen. Wenn wir den Dampf verdichten würden, so hätten wir destilliertes Wasser, das ein wichtiger Faktor zur Jungerhaltung des Körpers ist.

Im destillierten Wasser sind absolut keine erdigen Bestandteile (Minerale). Doch Kaffee, Tee oder Suppe, die mit normalem Leitungswasser gekocht werden (USA 1909), sind von erdigen Bestandteilen nicht befreit im Gegenteil: je länger sie gekocht werden, desto mehr werden sie mit Asche beladen. Wer an Urinbeschwerden leidet, sollte niemals undestilliertes Wasser trinken.

Von den festen Bestandteilen, die wir in unserem Körper aufnehmen, kann im allgemeinen gesagt werden, dass frisches Gemüse und reife Früchte das größte Maß an Nährstoffen und das geringste an erdigen Substanzen enthalten.

Da wir für den Höherstrebenden schreiben und nicht für die allgemeine Öffentlichkeit, kann man auch sagen, dass tierische Nahrung, wenn möglich, vermieden werden sollte. Niemand, der tötet, kann auf dem Pfad der Heiligkeit sehr weit vorankommen. Wenn wir Fleisch genießen, handeln wir sogar schlimmer, als würden wir tatsächlich töten, denn um die persönliche Arbeit des Tötens zu umgehen und doch ihre Folgen zu genießen, zwingen wir Mitmenschen, um des Verdienstes willen ihre ganze Zeit dem Mord zu widmen und dadurch so zu vertieren, dass das Gesetz ihnen nicht einmal mehr erlaubt, in Fällen von Kapitalverbrechen als Geschworene aufzutreten, weil ihr Beruf sie mit dem Töten allzu vertraut gemacht hat (USA 1909).

Der Aufgeklärte weiß, dass das Tier sein jüngerer Bruder ist, und dass es in der Jupiterperiode menschlich sein wird. Wir werden ihm dann so helfen, wie die Engel uns jetzt helfen, die in der Mondperiode menschlich waren. Für einen Höherstrebenden kommt das Töten überhaupt nicht in Frage, weder persönlich noch durch Stellvertretung.

Verschiedene, sehr wichtige, von den Tieren hervorgebrachte Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Butter können gebraucht werden. Diese sind die Erzeugnisse von Lebensvorgängen. Es ist keine Tragödie erforderlich, um sie in Nahrung zu verwandeln. Milch, die für den okkult orientierten Schüler ein wichtiges Nahrungsmittel ist, enthält eine unbeträchtliche Menge an erdiger Materie und hat einen Einfluss auf den Körper, den kein anderes Nahrungsmittel besitzt.

Während der Mondperiode wurde der Mensch durch die Milch der Natur ernährt. Überall anzutreffende Nahrung wurde von ihm aufgenommen und der Gebrauch von Milch sollte ihn in Berührung mit den kosmischen Kräften bringen und ihn befähigen, andere zu heilen.

Man setzt allgemein voraus, dass Zucker oder andere Saccharinsubstanzen der Gesundheit schädlich seien, besonders den Verfall der Zähne hervorrufen und Zahnschmerzen erzeugen. Nur unter gewissen Umständen stimmt das. Zucker ist bei gewissen Erkrankungen wie Gallenleiden und Zuckerkrankheit (Diabetes) schädlich. Er schadet, wenn man ihn als Schleckerei lange im Mund behält. Wenn ihn aber der gesunde Mensch mäßig genießt und die Menge, die er zu sich nimmt, langsam etwas steigert, so dass sich der Magen allmählich daran gewöhnt, ist er in Maßen sehr nahrhaft. Die Gesundheit der Plantagenarbeiter verbesserte sich während der Zuckerrohrernte trotz vermehrter Arbeit bedeutend. Dies wird ihrer Vorliebe für den süßen Saft des Zuckerrohrs zugeschrieben. Dasselbe gilt auch von Pferden, Kühen und anderen Tieren in diesen Gegenden, welche die Zuckerrohrabfälle, mit denen sie ernährt werden, gerne genießen. Sie werden während der Erntezeit dick und ihr Fell wird glatt und glänzend. Pferde, die man ein paar Wochen lang mit gekochten Zuckerrüben füttert, bekommen wegen der darin enthaltenen Substanzen ein seidiges Fell. Zucker ist ein nahrhaftes, bekömmliches Nahrungsmittel, das keine Bestandteile aus Asche enthält.

Früchte sind ein ideales Nahrungsmittel. Sie werden eigentlich von den Bäumen hervorgebracht, damit Menschen und Tiere veranlasst würden, sie zu essen, so dass sich der Same verbreitet. Zu ähnlichem Zweck ziehen Blumen Bienen an. Frische Früchte enthalten Wasser der besten und reinsten Sorte, das fähig ist, den Organismus auf wunderbare Weise zu durchdringen. Traubensaft ist ein besonders herrliches Lösungsmittel. Es verdünnt das Blut und regt es an, öffnet den Weg zu bereits eingetrockneten und verstopften Kapillargefäßen, wenn der Prozess noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Durch eine Behandlung mit ungegorenem Traubensaft werden Leute mit eingefallenen Augen, welker Haut und schlechtem Teint stattlich, rot und lebhaft. Die vermehrte Durchlässigkeit macht es dem Geist möglich, sich freier zu äußern und mit erneuter Energie zu wirken. Die folgende Tabelle, die mit Ausnahme der letzten Kolonnen den Veröffentlichungen des U.S. Ackerbau-Departments (1909) entnommen ist, wird dem Strebenden einen ungefähren Begriff dessen geben, was bei verschiedenen Tätigkeiten zu essen nötig ist; ebenso von den Bestandteilen der verschiedenen, angeführten Nahrungsmittel.

Wenn wir den Körper vom rein physischen Standpunkt aus betrachten, könnte er als chemischer Hochofen bezeichnet werden, in dem die Nahrung das Feuerungsmaterial darstellt. Je mehr vom Körper verlangt wird, um so mehr Brennmaterial ist erforderlich. Wenn ein Mensch, den seine gewöhnliche Diät jahrelang gut ernährt hat, ohne dass er besonders darauf zu achten brauchte, was für ihn das Beste sei, seine alte Diät aufgebe, um eine neue anzunehmen, so würde er töricht handeln.

Wenn man einfach Fleisch vom täglichen Tisch der Fleischesser ausschalten wollte, würde fraglos die Gesundheit der meisten Menschen untergraben werden. Der einzig sichere Weg ist, Versuche anzustellen, die Angelegenheit erst gründlich zu studieren und sein Unterscheidungsvermögen klug zu Rate zu ziehen. Man kann keine feststehenden Regeln geben, da die Ernährungsfrage ebenso individuell ist wie jedes andere Charakteristikum. Alles, was geschehen kann, ist, die Tabelle der Nährwerte zu geben und den allgemeinen Einfluss jedes chemischen Elementes zu beschreiben, worauf es dem Strebenden überlassen bleibt, seine eigene Methode auszuarbeiten.

Wir dürfen uns auch nicht durch das Aussehen eines Menschen über dessen Gesundheitszustand täuschen lassen. Es gibt einige allgemeine Anzeichen für das Aussehen eines gesunden Menschen, doch kann man diese nicht zu allgemeinen Richtlinien eines Urteils erheben. Rote Wangen können bei einem Menschen das Zeichen der Gesundheit, bei einem anderen das einer Erkrankung sein. Es gibt keine allgemeine Regel, durch die man die Gesundheit eines Menschen erkennen kann, außer seinem Gefühl von Behagen und Wohlbefinden, dessen er sich ohne Rücksicht auf sein Aussehen erfreut.

Die folgende Tabelle der Nahrungsmittel befasst sich mit fünf chemischen Bestandteilen.

Wasser ist das große Lösungsmittel. Protein oder Eiweiß ist der Haupterbauer von Fleisch, enthält aber einige erdige Materie. Kohlenhydrate oder Zucker sind die hauptsächlichsten Krafterzeuger. Fette sind die Erzeuger der Wärme und die Speicher von Kraftreserven. Mineralien (engl. ash) sind erdige Bestandteile und verstopfen den Organismus. Wir brauchen nicht zu fürchten, dass wir sie in ungenügender Menge zur Knochenbildung aufnehmen (wenn die Nahrung vollwertig ist - Im Gegenteil, wir können nicht genug Sorgfalt darauf verwenden, so wenig wie möglich davon aufzunehmen. Eine Kalorie ist die einfache Wärmeeinheit (1909), und die Tabelle enthält die Menge, die in jedem Artikel auf den Markt gebracht wird. In einem Pfund (ca. 480 g) Brasilnüssen sind z. B. 49,6 % der Gesamtmenge Abfallprodukt (Schalen), doch die übriggebliebenen 50,4 % enthalten 1485 Kalorien. Das heisst, dass eine Hälfte als Abfall gekauft wird, dass aber der Rest noch diese Anzahl an Wärmeeinheiten enthält. Damit wir unserer Nahrung das größte Maß an Nährstoffen entziehen können, müssen wir unsere Aufmerksamkeit der Anzahl der in ihr enthaltenen Kalorien zuwenden, denn wir entziehen den Nährstoffen die Energie, die wir zur Ausführung unserer täglichen Arbeit benötigen. Die unter verschiedenen Bedingungen zur Erhaltung des Körpers erforderliche, tägliche Kalorienmenge wird in der folgenden Tabelle (Stand 1909) gezeigt.

Ein Mann bei sehr schwerer Muskelarbeit 5500 Kalorien
Ein Mann bei mittelmäßßig schwerer Muskelarbeit 4150 Kalorien
Ein Mann bei mittlerer Muskelarbeit 3400 Kalorien
Ein Mann bei mittelmäßig leichter Muskelarbeit 3050 Kalorien
Ein Mann bei sitzender Arbeit 2700 Kalorien
Ein Mann ohne muskulöse Betätigung 2450 Kalorien
Eine Frau bei einer leichten bis mittelmäßigen manuellen Arbeit 2450 Kalorien


Tabelle der Nährwerte

Aus dieser Tabelle geht klar hervor, dass Schokolade die nahrhafteste Speise ist, die wir besitzen, ebenso auch, dass Kakao in seinem pulverisierten Zustand (in bezug auf erdige Materie) das gefährlichste aller Nahrungsmittel ist, denn er enthält dreimal soviel Mineralien wie die meisten anderen Produkte und zehnmal soviel wie manche genannten. Er ist eine kraftvolle Nahrung und ein starkes Gift, denn er verstopft das System schneller als irgendeine andere Substanz. Natürlich wird es anfänglich einiges Studium erfordern, die individuell geeignetsten Nahrungsmittel auszuwählen, es macht sich aber durch Gesundheit und langes Leben bezahlt und sichert den freien Gebrauch des Körpers, wodurch das Studium und das Sichzuwenden zu höheren Dingen möglich wird. Nach kurzer Zeit wird der Strebende mit diesem Gegenstand so vertraut werden, dass er ihn weiter nicht zu beachten braucht. Während die vorhergehende Tabelle die Proportionen der chemischen Substanzen zeigt, die in den einzelnen Nahrungsmitteln enthalten sind, muss man bedenken, dass nicht alles für den Gebrauch des Körpers zu verwenden ist, weil der Körper sich weigert, gewisse Teile davon aufzunehmen. Von Gemüsen verdauen wir nur ungefähr 83 % der Eiweißbestandteile (Protein), 90 % des Fettes und 95 % der Kohlenhydrate. Von Früchten verdauen wir nur ungefähr 85 % der Eiweißbestandteile, 90 % des Fettes und 90 % der Kohlenhydrate.

Gehirn ist der verbindende Mechanismus, durch den die Bewegungen des Körpers beherrscht und unsere Ideen ausgedrückt werden. Es ist aus denselben Substanzen wie alle anderen Körperteile aufgebaut, mit Hinzufügung des Phosphors, der besonders dem Gehirn eigen ist.

Der logische Schluss daraus ist, dass Phosphor das besondere Element ist, durch welches das Ego befähigt wird, seine Gedanken auszudrücken und seinen dichten Körper zu beeinflussen. Es ist auch eine Tatsache, dass die Proportion und Variation dieser Substanz dem Zustand und der Stufe der Intelligenz des Individuums entsprechen. Bei geistig schwachen Menschen lässt sich nur wenig Phosphor im Gehirn nachweisen, bei scharfsinnigen Denkern jedoch viel. Auch in der Tierwelt entspricht der Grad der Intelligenz und des Bewusstseins proportional der Menge des im Gehirn vorgefundenen Phosphors.

Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass der Aspirant, der seinen Körper für mentale und geistige Arbeit verwenden will, sein Gehirn mit der Substanz versorgt, die er zu diesem Zweck benötigt. Die meisten Gemüse und Früchte enthalten ein gewisses Maß an Phosphor, es ist aber eine eigentümliche Tatsache, dass der größere Teil sich in den Blättern befindet, die gewöhnlich fortgeworfen werden. Man findet ihn in beträchtlicher Menge in Trauben, Zwiebeln, Salbei, Bohnen, Knoblauch, Ananas, in den Blättern und Stengeln vieler Gemüse und auch im Zuckerrohrsaft, aber nicht in raffiniertem Zucker.

Die folgende Tabelle zeigt das Verhältnis der Phosphorsäure in einigen Lebensmitteln:

100 000 Teile von an Phosphorsäure
getrockneter Gerste 210 Teile
Bohnen 292 Teile
Rüben 167 Teile
Rübenblätter 690 Teile
Buchweizen 170 Teile
trockene Karotten 395 Teile
Karottenblätter 963 Teile
Leinsamen 880 Teile
Stengel der Leinsamen 118 Teile
Pastinaken 111 Teile
Pastinakenblätter 1784 Teile
Erbsen 190 Teile


Der Kern der vorhergehenden Beweisführung kann in etwa wie folgt zusammengefasst werden:

  • Während der gesamten Periode des Lebens unterliegt der Körper einem unaufhörlichen Verdichtungsprozess.
  • Dieser Prozess geht durch Ablagerung erdiger Bestandteile durch das Blut vor sich, insbesondere von phosphor- und kohlensaurem Kalk, wodurch die verschiedenen Teile verhärten, in Knochensubstanz oder ähnliche Stoffe verwandelt werden.
  • Diese Umsetzung in Knochen zerstört die Biegsamkeit der Gefäße, Muskeln und anderer der Bewegung dienenden Körperteile. Sie verdickt das Blut und verstopft die winzigen Kapillargefäße vollständig, so dass die Zirkulation der Flüssigkeiten und die Tätigkeit des Organismus abnimmt. Der Abschluß dieses Vorganges ist der Tod.
  • Dieser Verfestigungsprozess kann verzögert, das Leben kann verlängert werden, wenn man sorgfältig jene Nahrungsmittel meidet, die viel Asche enthalten; indem man zu Speisen und Getränken destilliertes Wasser verwendet und die Ausscheidungen aus der Haut durch mehrmaliges Baden fördert.
Hieraus versteht man, dass manche Religionen wiederholte Waschungen als religiöse Übung vorschreiben, weil sie den dichten Körper reinigen und die Gesundheit fördern. Auch Fastenübungen werden zu diesem Zweck vorgeschrieben. Sie geben dem Magen eine notwendige Ruhepause, lassen den Körper die verbrauchten Produkte ausscheiden und fördern so die Gesundheit, wenn man sie nicht allzulange ausdehnt und zu äufig wiederholt. Im allgemeinen kann ebensoviel erreicht werden, wenn man dem Körper geeignete Nahrungsmittel zuführt, die die beste Medizin sind.

Der Arzt achtet vor allem immer auf ausreichende Ausscheidung, was das Hauptmittel der Natur ist, um den Körper von den mit der Nahrung aufgenommenen Giften zu befreien.

Schlussfolgerung: Möge der Strebende solche Nahrungsmittel wählen, die leicht verdaulich sind, denn je leichter die Kräfte der Nahrung entzogen werden können, um so länger ist die Zeit, die der Organismus zum Aufbau verwenden kann, ehe es notwendig wird, ihn mit Nahrung zu versorgen. Milch sollte man niemals so trinken, wie man ein Glas Wasser trinkt, denn auf diese Weise genossen, bildet sie im Magen einen großen Käseklumpen, der von den Magensäften nicht durchdrungen werden kann. Man sollte sie schlürfen, wie man Tee oder Kaffee schlürft. Dann bildet sie im Magen viele kleine Klümpchen, die leicht verdaut werden. Richtig genossen, ist die Milch eines der besten diätetischen Nahrungsmittel. Zitrusfrüchte (Zitronen u.a.) wirken stark antiseptisch, und Zerealien, besonders Reis, sind Gegengifte von großer Wirksamkeit (besonders wenn das volle Korn verwendet wird).

Nachdem nun mehr vom rein materiellen Standpunkt aus erklärt wurde, wessen der dichte Körper bedarf, wollen wir dieses Thema von der okkulten Seite aus betrachten und uns auch mit der Wirksamkeit auf die beiden unsichtbaren Träger, die unseren dichten Körper durchdringen, näher beschäftigen.

Der besondere Stützpunkt des Empfindungsleibes ist, wie bereits gesagt wurde, die Muskulatur und das zerebrospinale (Gehirn-Rückenmark-) Nervensystem. Die Kraft, die von einem Menschen entfaltet wird, wenn er in großer Erregung oder in großem Zorn handelt, ist ein Beweis dafür. In solchen Zeiten ist das Muskelsystem angespannt. Keine schwere Arbeit strengt so sehr an wie ein "Temperamentsausbruch". Er lässt den Körper manchmal auf Wochen elend zurück. Das beweist die Notwendigkeit, den Empfindungsleib durch Beherrschung des Temperamentes zu veredeln, um dem dichten Körper die Leiden zu ersparen, die einer unbeherrschten Handlungsweise des Empfindungsleibes entspringen. Betrachten wir die Sache vom okkulten Standpunkt aus, so sehen wir, dass alles Bewusstsein auf dem physischen Plan das Resultat eines beständigen Kampfes zwischen Empfindungsleib und Lebensleib ist.

Die Absicht des Lebensleibes ist zu entspannen und aufzubauen. Seine Hauptausdrucksmittel sind das Blut und die Drüsen, auch das sympathische Nervensystem, das in den Stützpunkt des Empfindungsleibes (die Muskeln und das willkŸrliche Nervensystem) Zutritt erlangte, als er das Herz in einen willkürlichen Muskel umzuwandeln begann.

Die Tendenz des Empfindungsleibes ist es zu verhärten. Er ist wiederum in die Gebiete des Lebensleibes eingedrungen, hat von der Milz Besitz ergriffen und die weißen Blutkörperchen geschaffen, die nicht die "Polizisten des Organismus" sind, wie die Wissenschaft heute annimmt (Stand 1909), sondern seine Zerstörer. Er verwendet das Blut, um diese winzigen Zerstörer im ganzen Körper zu verbreiten. Sie dringen durch die Wände der Arterien und der Venen, sobald Widerwärtigkeiten empfunden werden, besonders aber in Fällen von großem Ärger. Dann lässt der Kräftestrom des Empfindungsleibes die Arterien und Venen anschwellen und gibt den weißen Blutkörperchen den Weg in die Gewebe des Körpers frei. Dort bilden sie Grundstücke für erdige Materie, die den Körper tötet.

Bei der gleichen Menge und Zusammensetzung der Nahrung wird ein Mensch von heiterem und jovialem Temperament länger leben, sich einer besseren Gesundheit erfreuen und tätiger sein, als ein Mensch, der sich qält oder aus dem Gleichgewicht kommt. Dieser Mensch erzeugt und verbreitet im Körper mehr weiße Blutkörperchen als der erstere. Wenn ein Gelehrter die Körper dieser beiden Menschen analysieren sollte, so würde er finden, dass sich bedeutend weniger erdige Materie im Körper des Menschen von freundlicher Gemütsart befindet, als in dem eines Zänkischen. Diese Zerstörung erfolgt unaufhörlich, und es ist unmöglich, alle Zerstörer auszuschalten. Dies wäre auch gar nicht gesetzmäßig. Würde der Lebensleib ununterbrochen die Herrschaft haben, so würde er immerfort bauen und seine ganze Energie diesem Zweck zuwenden. Es gäbe kein Bewusstsein und keine Gedanken. Da der Empfindungsleib die inneren Teile versteift und verhärtet, kann sich das Bewusstsein entwickeln.

Einst in der fernen, fernen Vergangenheit gab es eine Zeit, in der wir alle festen Bestandteile ausstießen, und der Körper weich, biegsam und knochenlos war wie jetzt die Mollusken; doch zu jener Zeit hatten wir auch nur das trübe, glimmende Bewusstsein, das die Mollusken heute besitzen. Bevor wir uns entwickeln konnten, wurde es nötig, die festen Bestandteile zu behalten. Man wird finden, dass der Bewusstseinszustand jeder Wesensart im Verhältnis zur Entwicklung des Knochensystems in seinem Inneren steht. Das Ego muss die festen Knochen mit dem halbflüssigen roten Mark haben, damit es zu seinem Ausdruck die roten Blutkörperchen erbauen kann. Das ist die Höchstentwicklung des dichten Körpers. Es bedeutet in diesem Zusammenhang nichts, dass die höchste Klasse der Tiere eine gleiche innere Knochenbildung hat, aber dennoch keinen innewohnenden Geist besitzt. Sie gehören einer anderen Entwicklungswoge an.

Fortsetzung:

Das Gesetz der Nahrungsaufnahme



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