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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Der Anfang


In Übereinstimmung mit dem hermetischen Grundsatz, "Wie oben, so unten" und umgekehrt, werden Sonnensysteme geboren, sterben und werden ebenso wie der Mensch in Kreisläufen der Tätigkeit und der Ruhe wiedergeboren.

In jedem Teil der Natur ist ein unaufhörliches Aufflammen und Absterben des tätigen Lebens, das dem Wechsel von Ebbe und Flut, von Tag und Nacht, von Sommer und Winter, von Leben und Tod gleicht.

Es wird gelehrt, dass zu Beginn eines Schöpfungstages ein gewisses großes Wesen (das im Westen den Namen Gott trägt, das in anderen Teilen der Erde jedoch anders genannt wird) sich auf einen von ihm selbst erwählten Teil eines Raumes beschränkt, um zum Zweck der Entwicklung vermehrten Selbstbewusstseins ein Sonnensystem zu erschaffen (Diagramm 6).

Es umschließt in seinem eigenen Wesen Heerscharen glorreicher Hierarchien von für unsere Begriffe unermesslich geistiger Kraft und Herrlichkeit. Sie sind die Früchte der vergangenen Manifestationen dieses selben Wesens. Ebenso befinden sich in ihm auch andere Intelligenzen in absteigenden Graden der Entwicklung bis herab zu denen, die unsere gegenwärtige Bewusstseinsstufe noch nicht erreicht haben, doch wird es diesen nicht möglich sein, ihre Entwicklung in diesem System zu vollenden.

In Gott, diesem großen allumfassenden Wesen, sind kleinere Wesenheiten von jeder Intelligenzstufe und jedem Bewusstseinszustand enthalten, beginnend von der Allwissenheit bis zu einer Unbewusstheit, tiefer als der tiefste Trancezustand.

Während der Manifestationsperiode, mit der wir uns nun befassen, arbeiten diese verschiedenartigen Wesen, um ein Mehr an Erfahrungen zu erwerben, als sie zu Beginn dieser Daseinsperiode besessen hatten. Diejenigen, welche in der früheren Existenz den höchsten Bewusstseinsgrad erreicht haben, arbeiten an denen, die noch gar kein Bewusstsein entwickelten. Sie rufen in ihnen einen Zustand des Selbstbewusstseins hervor, der sie befähigt, für sich selbst weiterzuarbeiten. Diejenigen, die mit ihrer Entwicklung an einem früheren Manifestationstag begonnen hatten, jedoch noch nicht weit gekommen waren, als dieser endete, nehmen ihre Arbeit wieder auf, so wie wir unsere tägliche Arbeit wieder dort aufnehmen, wo wir sie am vorhergehenden Abend beendeten.

Doch nicht alle diese verschiedenen Wesen nehmen ihre Entwicklung in den frühen Stadien einer neuen Manifestation auf. Einige von ihnen müssen warten, bis ihre Vorgänger die Bedingungen geschaffen haben, die sie zu ihrer weiteren Entwicklung benötigen. In der Natur gibt es keine plötzlichen Vorgänge. Alles ist ein ungemein langsames Entfalten, eine Entwicklung, die, obwohl sie so außerordentlich langsam vor sich geht, doch mit absoluter Sicherheit der schließlichen Vollendung zustrebt. Ebenso wie es im Leben des Menschen fortschreitende Abstufungen gibt - die Kindheit, die Jugend, das Mannes- oder Frauen- und das Greisenalter - so finden wir auch im Makrokosmos verschiedene Stufen, die den verschiedenen Zeitabschnitten mikrokosmischen Lebens entsprechen.

Ein Kind kann nicht die Pflichten der Vater- oder Mutterschaft übernehmen. Seine unentwickelten geistigen und physischen Fähigkeiten machen es zu dieser Arbeit ungeeignet. Dasselbe gilt von den geringer entwickelten Wesen zu Beginn der Manifestationsperiode. Sie müssen solange warten, bis die Höherentwickelten ihnen die nötigen Bedingungen bereitet haben. Je niedriger die Intelligenzstufe des sich entwickelnden Wesens ist, um so mehr ist es auf eine Hilfe von außen angewiesen.

So arbeiten die höchstentwickelten Wesen zu Beginn an denen, die in der Unbewusstheit am tiefsten befangen sind. Später übergeben sie diese weniger entwickelten Wesenheiten, die dann fähig sind, die Arbeit etwas weiter voran zu bringen. Endlich ist das Selbstbewusstsein erwacht; das sich entwickelnde Leben ist Mensch geworden.

Von dem Augenblick an, in dem das selbstbewusste persönliche Ego ins Sein getreten ist, muss es ohne Hilfe weiterschreiten und sein Bewusstsein erweitern. Dann müssen Erfahrung und Nachdenken an die Stelle der äußeren Lehrer treten, und die Erhabenheit, die Macht und die Herrlichkeit, die sich der Mensch erwerben kann, sind ohne Grenzen.

Die Zeitperiode, in der das Selbstbewusstsein erlangt wird und die Träger erbaut werden, durch die sich der Geist im Menschen manifestieren kann, heißt "Involution", die folgende Existenzperiode hingegen, während der das individuelle menschliche Wesen das Selbstbewusstsein zum göttlichen Allwissen entwickelt, heißt "Evolution".

In dem sich entwickelnden Wesen wohnt eine Kraft, welche erst die Entwicklung zu dem macht, was sie ist, und sie nicht nur ein Wachstum von latenten, im Keim vorhandenen Möglichkeiten sein lässt. Sie gestaltet die Evolution jedes einzelnen Individuums verschieden von dem der anderen; sie führt das Element der Originalität ein und gewährt den schöpferischen Fähigkeiten Spielraum, die das sich entwickelnde Wesen pflegen muss, um einst ein Gott werden zu können. Diese Kraft heißt "Genius" und manifestiert sich, wie früher erklärt wurde, als "Epigenesis".

Viele fortgeschrittene Philosophen der heutigen Zeit erkennen Involution und Evolution an. Die Wissenschaft hingegen, die sich nur mit der Formseite der Manifestation befasst, erkennt nur die Evolution an. Die Involution ist ein Teil des Lebens, aber die fortschrittlichste Wissenschaft erkennt Epigenesis bereits als eine beweisbare Tatsache an. Die Rosenkreuzer-Weltanschauung verschmilzt alle drei, weil sie diese für notwendig hält, um die vergangene, die gegenwärtige und die zukünftige Entwicklung des Systems, dem wir angehören, zum vollkommenen Verständnis zu bringen.

Fortsetzung:

Die Welten



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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