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Ein urteilsfähiger Intellekt

Ein fühlendes Herz

Ein gesunder Körper

 

 
 

... aus Kosmokonzeption (Max Heindel)

Das schöpferische Wort


Der Intellekt ist das wichtigste Instrument, das der Geist besitzt. Es ist sein besonderes Instrument beim Schöpfungswerk. Der vergeistigte und vervollkommnete Kehlkopf wird das schöpferische Wort sprechen, der vervollkommnete Intellekt wird jedoch über die besondere Form und das Maß der Schwingungen entscheiden und so zum bestimmenden Faktor werden. Die Vorstellungskraft (Imagination) wird die vergeistigte Fähigkeit sein, welche die schöpferische Arbeit leitet.

In der heutigen Zeit besteht ein starker Hang, die Fähigkeit des Vorstellungsvermögens (Imagination) missachtend zu betrachten, und doch ist sie einer der maßgebenden Faktoren unserer Zivilisation. Wäre die Vorstellungskraft (Imagination) nicht wirksam, gingen wir noch als unbekleidete Wilde herum. Die Vorstellungskraft entwarf unsere Häuser, unsere Kleidung und unsere Verkehrs- und Transportmittel.

Hätten die Erfinder mit Hilfe des Intellekts und der Vorstellungskraft (Imagination) keine mentalen Bilder formen können, so wären diese Verbesserungen nie Wirklichkeit geworden. In unserem materialistischen Zeitalter wird dem Vorstellungsvermögen (Imagination) vielfach offene Verachtung entgegengebracht (1909). Niemand fühlt die Wirkung davon stärker als die Erfinder. Gewöhnlich werden diese für "überspannt" gehalten, und sie sind doch die Hauptfaktoren in der Unterwerfung der physischen Welt geworden und haben die soziale Umgebung zu dem gemacht, was sie heute ist. Jede Verbesserung geistiger oder physischer Bedingungen muss zuerst als Möglichkeit vorgestellt (imagined) werden, ehe sie verwirklicht werden kann.

An Hand von Diagramm 1 wird dem Schüler diese Tatsache klar werden. Im Vergleich, der hier zwischen den Tätigkeiten der einzelnen menschlichen Träger und den Teilen des Projektionsapparates gezogen wird, entspricht der Intellekt der Linse. Er ist der sammelnde Mittelpunkt, durch den die vom Geist ausgearbeiteten Ideen in die materielle Welt projiziert werden. Zuerst sind sie nur Gedankenformen, wenn aber der Wunsch, die vorgestellten Möglichkeiten zu verwirklichen, den Menschen bewogen hat, in der physischen Welt zu arbeiten, so werden sie zu dem, was wir konkret "Wirklichkeit" nennen.

In der gegenwärtigen Zeit ist der Intellekt nicht zur Wiedergabe eines klaren und wahren Bildes dessen, was der Geist entwirft, fähig. Sein Brennpunkt ist nicht scharf eingestellt, und er gibt uns keine scharfen Bilder, sondern nur nebelhafte und trübe. Daher die Notwendigkeit der Versuche, die Fehlerhaftigkeit der ersten Entwürfe aufzuzeigen und neue Vorstellungsmöglichkeiten und Ideen hervorzurufen, bis das vom Geist in mentaler Substanz erzeugte Bild in die physische Substanz übertragen ist.

Mit dem Intellekt können wir höchstens solche Bilder gestalten, die mit der Form zu tun haben, da der Intellekt des Menschen erst in der Erdperiode seinen Anfang nahm und daher jetzt in seinem Formzustand oder "mineralischen" Zustand ist. Wir sind daher in unserer Wirksamkeit auf die Formseite und auf das Mineralische beschränkt. Wir können durch die Einbildungskraft (Imagination) Mittel und Wege finden, um mit den mineralischen Formen in den drei niederen Reichen zu arbeiten, wir können aber wenig oder gar nicht auf lebende Körper einwirken. Wir können allerdings einem lebenden Baum einen lebenden Zweig aufpfropfen oder den lebenden Teil eines Menschen oder Tieres transplantieren, doch arbeiten wir hier nicht mit dem Leben, sondern nur mit der Form. Wir schaffen verschiedene Lebensbedingungen, doch das Leben selbst, das die Form bewohnt, bleibt davon unberührt. Leben zu schaffen liegt solange außerhalb des menschlichen Vermögens, bis der Intellekt belebt worden ist.

In der Jupiterperiode wird der Intellekt in gewissem Maße belebt werden, und der Mensch kann dann durch die Vorstellungskraft (Imagination) Formen hervorrufen, welche wie die Pflanzen leben und wachsen.

In der Venusperiode, wenn sein Intellekt "Gefühl" erworben hat, kann erlebende, wachsende und empfindende Dinge schaffen.

Hat er am Ende der Vulkanperiode Vollkommenheit erreicht, so wird er fähig sein, durch die "Vorstellungskraft" (Imagination) Wesen, die leben, wachsen, fühlen und denken können, ins Dasein treten zu lassen.

In der Saturnperiode begann die Lebenswoge ihre Evolution, die jetzt den menschlichen Zustand erreicht hat. Damals waren die Herren des Intellekts menschlich. Sie arbeiteten mit dem Menschen, der in jener Periode mineralisch war. Sie haben jetzt mit den niederen Reichen nichts zu tun, sondern sind nur mit unserer menschlichen Entwicklung beschäftigt.

Unsere gegenwärtigen Tiere begannen ihr mineralisches Dasein in der Sonnenperiode, in der die Erzengel menschlich waren, diese sind daher die Herrscher und Führer dessen, was jetzt auf der Tierstufe seiner Entwicklung angelangt ist, haben aber mit Pflanzen oder Mineralien nichts zu tun.

Die gegenwärtigen Pflanzen durchliefen ihren mineralischen Zustand in der Mondperiode. Die Engel waren damals menschlich. Sie haben daher eine besondere Beziehung zum Leben der gegenwärtigen Pflanzen, um es dem menschlichen Zustand entgegenzuführen, haben jedoch kein Interesse an den Mineralien.

Unsere gegenwärtige Menschheit wird mit der neuen Lebenswoge zu arbeiten haben, die ihren Evolutionsweg in der Erdperiode begann und jetzt die Mineralien beseelt. Gegenwärtig arbeiten wir mit ihr mit Hilfe unserer Vorstellungskraft (Imagination). Wir geben ihr Form, wir verarbeiten das Mineral zu Schiffen, Brücken, Eisenbahnen, Häusern usw.

In der Jupiterperiode werden wir die Evolution des Pflanzenreiches lenken, denn das, was jetzt mineralisch ist, wird dann eine pflanzenähnliche Daseinsform haben, und wir müssen dann daran arbeiten wie die Engel jetzt an unserem Pflanzenreich. Unsere Vorstellungskraft (Imagination) wird dann so entwickelt sein, dass wir fähig sind, mit ihrer Hilfe nicht nur Formen zu schaffen, sondern diese Formen auch mit Leben auszustatten.

In der Venusperiode wird unsere gegenwärtige mineralische Lebenswoge noch um einen Schritt weiter fortgeschritten sein, und wir werden für die Tiere jener Zeit so wirken wie die Erzengel heute an unseren Tieren tätig sind. Wir werden ihnen dann lebende und empfindende Formen geben.

Endlich, in der Vulkanperiode, wird es unser Vorrecht sein, ihnen einen keimenden Intellekt zu geben, so wie ihn uns die Herren des Intellekts schenkten. Die gegenwärtigen Mineralien werden dann die Menschheit der Vulkanperiode geworden sein, und wir werden Zustände durchschritten haben, die jetzt von den Engeln und Erzengeln durchschritten werden. Dann werden wir in der Evolution einen Punkt erreicht haben, der etwas höher ist als jener der gegenwärtigen Herren des Intellekts, denn, wie man sich erinnern wird, besteht nirgends eine genaue Wiederholung. Es gibt immer nur eine fortschreitende Verbesserung, entsprechend dem spiralförmigen Entwicklungsweg.

Der göttliche Geist wird am Ende der Jupiterperiode den menschlichen Geist aufnehmen, den Lebensgeist am Ende der Venusperiode und der vervollkommnete Intellekt, der alles umfasst, was während der Wanderschaft durch die sieben Perioden erworben wurde, wird am Ende der Vulkanperiode vom göttlichen Geist assimiliert werden (dies widerspricht nicht der früheren Feststellung, dass die Empfindungsseele vom menschlichen Geist im fünften Weltkreislauf der Vulkanperiode aufgesogen werden wird, weil der letztere dann innerhalb des göttlichen Geistes sein wird).

Dann wird das lange Intervall der subjektiven Tätigkeit folgen, während dem der jungfräuliche Geist alle Früchte der siebenfachen Perioden der tätigen Manifestationen aufnehmen wird. Er taucht dann in der Gottheit, aus der er hervorging, unter, um in der Dämmerung eines neuen Schöpfungstages als einer ihrer glorreichen Helfer wieder hervorzutreten. Während seiner vergangenen Entwicklung sind seine latenten Möglichkeiten in bewegende Kräfte umgesetzt worden. Als Frucht seiner Pilgerschaft durch die Materie hat er Seelenkraft und einen schöpferischen Intellekt erworben. Unvermögen hat sich in Allmacht, Unwissenheit in Allwissenheit verwandelt.

Fortsetzung:

Die ersten Schritte



Kosmo Konzeption


Die kosmische Konzeption - eine Philosophie über das Warum im Leben - beantwortet und vermittelt uns in klaren und einfachen Worten das Basiswissen der Weisheitslehre der Rosenkreuzer und stellt für jeden Menschen, der auf der Suche nach seiner Lebensaufgabe ist, einen Goldschatz an Informationen dar. Sie ist ein umfassendes Nachschlagewerk für alle, die sich mit den grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens befassen - dazu zählen ganz persönliche als auch weltliche Fragen. (716 Seiten, gebunden)

Autor: Max Heindel
ISBN: 978-3-906414-00-3
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